Merowinger Nachbarschaftsfest – für 2022 abgesagt!
Donnerstag, 11. August 2022 | Text: Markus Küll | Bild: Filos
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Alle, die zuletzt in 2018 dabei waren, hatten sich gefreut: das Nachbarschaftsfest Merowingerstraße war eine besondere Veranstaltung, die sich von der Ballermann-Uniformität kölscher Straßenfeste wohltuend unterschied. Jetzt kam vom Organisations-Komitee die Absage.
Meine Südstadt hat mit Hans Mörtter, Pfarrer der Lutherkirche, über die Gründe für die Absage und die Pläne für nächstes Jahr gesprochen
Corona-Blues, Ukrainekrieg & düstere Herbstprognosen
„Müdigkeit“ nennt Hans Mörtter beim Gespräch im Filos als Hauptmotiv, warum das Nachbarschaftsfest letztendlich doch abgesagt werden musste. „Die Menschen sind müde: die Gastronomen, die seit zwei Jahren ums Überleben kämpfen, die Geschäftsleute und die Menschen, die wir brauchen, um so ein Fest zu organisieren.“
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TorburgInsgesamt, so Mörtter, sei es in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, Feste wie das Nachbarschaftsfest zu organisieren und zu finanzieren. „Das Ordnungsamt setzt unser Nachbarschaftsfest mit den kommerziellen Straßenfesten gleich. Für uns gelten die gleichen Auflagen und somit auch Kosten“. Zudem beobachtet der Südstadt-Pfarrer eine schwindende Bereitschaft, die Begleitfaktoren des öffentlichen Miteinander-Feierns zu akzeptieren: „Es gibt mittlerweile immer den „einzelnen Nachbarn“, der oder die sofort das Ordnungsamt ruft, anstatt mit uns zu sprechen. Früher kamen die Nachbarn runter und man konnte im Gespräch alles klären. Heute wird sofort geklagt. Das ist schade und macht Kultur im öffentlichen Raum immer schwieriger.“
Neuer Anlauf im nächsten Jahr
Doch die engagierten Organisator*innen des Nachbarschaftsfests geben nicht auf. „Das Grundflair, so ein Fest zu machen, ist nach wie vor da“ beobachtet Pfarrer Mörtter. „Wir planen jetzt schon für das Wochenende 2. – 3. September 2023.“ Bis dahin soll auch die Kommunikation, wie Nachbar*innen sich für dieses besondere Fest engagieren können, ausgeweitet werden, um möglichst viele Unterstützer*innen zu gewinnen. Die Palette der Möglichkeiten nachbarschaftlicher Aktivitäten ist groß: vom Flohmarkt über Kuchenstände bis hin zu Kinderspielaktionen und Helfer*innen an den Spielgeräten wie Rollenrutsche ist alles denkbar. „Vielleicht trifft man sich einfach vor der Türe und spielt eine Partie „Mensch ärgere dich nicht!““, so Mörtter. In einem ist er sich sicher: „Am Ende des Nachbarschaftsfest 2023 werden wir zusammen die Straße kehren – wie jedes Mal!“
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