Mit dem Schwein auf der Couch
Mittwoch, 12. Januar 2011 | Text: be süd
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Das Jahr fing super an! Wie jedes Jahr habe ich mir wieder neue und – ich muss gestehen – auch alte Vorsätze vorgenommen. Mehr Sport treiben, das wichtige Gespräch mit x durchziehen, weniger durchhängen, mehr tun, nicht den Manana-Modus aktivieren nach dem Motto: Alles was ich mir heute vornehme, kann ruhig auf morgen verschoben werden. Nein, dieses Jahr nicht!
Das Jahr fing super an! Wie jedes Jahr habe ich mir wieder neue und – ich muss gestehen – auch alte Vorsätze vorgenommen. Mehr Sport treiben, das wichtige Gespräch mit x durchziehen, weniger durchhängen, mehr tun, nicht den Manana-Modus aktivieren nach dem Motto: Alles was ich mir heute vornehme, kann ruhig auf morgen verschoben werden. Nein, dieses Jahr nicht! Dieses Mal wird es klappen, sage ich mir zuversichtlich, doch….
Im Jahre des Hasen (nach dem chinesischen Kalender) muss ich erstmal meinen inneren Schweinehund bezwingen.
Jetzt sitze ich hier in der zweite Woche des Jahres, und was ist? Bis jetzt habe ich kläglich versagt! Ich wollte inneren Druck vermeiden, doch ich sitze hier „last minute“ und schreibe meine Kolumne. Ich will Sport treiben, doch es kommt immer was dazwischen, schlechtes Wetter, die Arbeit, ein spannendes Fernsehprogramm… Wieso verschiebe ich Jahr für Jahr meine Steuer bis kurz vor zu spät, den Haushalt, bis Gäste sich ankündigen, und das unangenehme Gespräch bis auf weiteres?
Basta! Ich sage jetzt meinem inneren Schweinehund den Kampf an! Wo finde ich ihn, und was heißt eigentlich „den inneren Schweinehund überwinden“? Ich schaue im Wörterbuch nach: „Die Überwindung des inneren Schweinehundes“ heißt, dass für die Erledigung einer bestimmten Aufgabe keine persönliche Neigung ausschlaggebend ist, sondern Selbstdisziplin (Sch…!). Dieser Zusammenhang deutet auch eine Sichtweise an, derzufolge letztlich jedem ein innerer Schweinehund innewohnt (juhu! ich bin nicht alleine!) und der Makel erst darin besteht, dieser Unlust nachzugeben.“
Ok, ich hab´s: Statt meiner Unlust nachzugeben, werde ich es mit Lust angehen! So weit, so gut. Ich nehme mir vor, meinem inneren Schweinehund in die Augen zu schauen, tete à tete, versteht sich. Vor meinem geistigen Auge sitzt mein Schweinehund gemütlich auf dem Sofa, isst Schokolade, lächelt mich an und bittet mich, Platz neben ihm zu nehmen. „Entspann dich, mach dir nicht so einen Druck“, sagt er mir. Ich muss gestehen, ich sitze gemütlich bei meinem inneren Schweinehund. Ah, vielleicht ist ein Schweinehund gar nicht so übel…?
Stopp! Nicht schwach werden! Er redet weiter: „Lass dich von Leben verführen“. Au ja, Herr Schweinehund, Sie sprechen mir aus der Seele…! Der Schweinehund ist die innere Stimme, die uns zu Bequemlichkeit verleitet und unsere guten Vorsätze zunichte macht… Ich bin in Gefahr!
In einem Anflug von Verzweiflung schaue ich nach, was das Jahr 2011 zu bieten hat und staune. „Es erwarten uns ruhigere Zeiten, die von Entspannung, Genuss und Wohlbefinden geprägt sind. Doch Vorsicht! Durch zu viel Gelassenheit sollten wir uns allerdings nicht in Versuchung führen lassen, unangenehmes auf die lange Bank zu schieben (o-oh!), Genusssucht und Trägheit sind die Fallen des Jahres. Wir dürfen uns durchaus endlich mal wieder ein bisschen Luxus gönnen (Yeah!), Geldverdienen läuft im Jahr des Hasen einfach besser (juhu!). Ein tolles Jahr, voller Glück und ohne Stress!“
Hört sich gut an… doch mit dem Bezwingen des inneren Schweinehunds könnte es wieder mal schwer werden…
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