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Südstadt

Neubau an der Lutherkirche: „Wir wollen das Optimum, nicht das Maximum“

Dienstag, 8. Oktober 2019 | Text: Stefan Rahmann | Bild: Büro Schilling/Rahmann

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ein Satz wie in Stein gemeißelt: „Wir suchen nicht das Maximum, wir suchen das Optimum“, lässt Pfarrer Mathias Bonhoeffer nicht einen Millimeter Platz für Zweifel an der Strategie der Luthergemeinde. Den Südstadt-Protestanten steht Großes ins Haus. Immerhin: Die Kirche und der Turm bleiben stehen. Der Rest wird abgerissen, wenn es nach den Plänen von Professor Johannes Schilling geht. Der hat sich mit seinen Mitarbeitern in einem von der Evangelischen Gemeinde Köln ausgelobten Architektenwettbewerb mit acht eingeladenen Büros für den Neubau auf dem Kirchengelände durchgesetzt. Und die Jury in dem anonymen Verfahren restlos überzeugt. Das Votum war einstimmig.

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Nach den Neubauten an der Christuskirche und der Antoniterkirche ist das Projekt an der Lutherkirche das dritte große Bauvorhaben der Evangelischen Gemeinde Köln in kurzer Zeit. Spötter nennen die Gemeinde schon einen Immobilienentwickler mit gelegentlichem Gottesdienst-Betrieb.

Projektsteuerer Volker Langenbach, die Pfarrer Hans Mörtter und Mathias Bonhoeffer sowie Siegerarchitekt Johannes Schilling (v.l.)

Lutherkirchenpfarrer Hans Mörtter betonte die Dringlichkeit des Vorhabens: „Die Substanz unserer Gebäude aus den 50er und 60er Jahren ist marode. Und entspricht überhaupt nicht mehr den Anforderungen, die das Gemeindeleben stellt. Wir haben viele Veranstaltungen und müssen ständig die Bänke aus der Kirche und wieder rein tragen. In den Büros sitzen wir uns fast auf dem Schoß.“ Dieser wenig eleganten Form des Teambuildings will Schilling ein Ende machen.

Acht Wohnungen im Neubau

Die Büroräume im Neubau sind großzügig geplant. Schließlich arbeiten unter anderem in dem von der Gemeinde gegründeten Verein Südstadtleben zwei hauptamtliche Kräfte, die sich ausschließlich um das Veranstaltungsmanagement kümmern. Neben den Büros werden sechs Wohnungen, deren Zuschnitt noch nicht feststeht, ein Apartment und eine Pfarrerwohnung untergebracht.

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Die Südstadt bekommt auch eine zusätzliche Gastro-Adresse. Geplant ist ein Restaurant mit Außengastronomie in dem am Parkplatz liegenden Gebäudeteil. Einer der beiden Parkstreifen gehört der Gemeinde. Dort kann man Tische aufstellen. Aber die Planer haben noch mehr vor. Sie träumen davon, den gesamten Parkplatz inklusive der kleinen Straße zwischen Roland- und Wormser Straße als neuen Platz mit deutlich besserer Aufenthaltsqualität zu gestalten. Man wird mit der Stadt verhandeln, ob die bereit ist, das Vorhaben zu unterstützen.

„Orientierungspunkt im Stadtgefüge

Überhaupt findet Schilling, dass das Gelände rund um die Lutherkirche ein besonderes ist. „Die Attraktivität der Lutherkirche mit ihrer Vielfalt an unterschiedlichsten Aktivitäten und Veranstaltungen geht einher mit einer unprätentiösen, für alle offenen Ausstrahlung. Gleichzeitig handelt es sich um einen Ort, dessen Geschichte ablesbar ist und der einen wichtigen architektonischen Orientierungspunkt im Stadtgefüge bildet.“

Innenansicht. Man blickt auf die Ecke Volksgartenstraße/Metzer Straße.

Der Hauptzugang wird an der Volksgartenstraße liegen. Der Gehweg dort wird erheblich verbreitert. Das Foyer des Neubaus wird alle Bereiche in direkter Form verbinden. Auch die Gastronomie ist vom Foyer aus erreichbar. „Die Kirche aus Ziegelstein und der Turm aus Naturstein könnten durch einen Neubau aus Beton, Holz und Glas sehr gut ergänzt werden“, sagt der Architekt.

Investitionen in Höhe von 8,5 Millionen Euro

Ein bisschen was kosten wird das Ganze natürlich auch. 8,5 Millionen Euro, heißt es. „Wir brauchen die Stadtgesellschaft, die sagt, dass sie diesen Raum schätzt und ihn aufwerten möchte“, appelliert Mörtter an Handwerker, sich preiswert, und an Leute mit Geld, sich großzügig zu beteiligen. Noch müssen allerdings das Presbyterium, der Kirchenkreis und die Landeskirche den Plänen zustimmen.

Text: Stefan Rahmann

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Kommentare

  • Robin sagt:

    Wie hier die Stimmung geschürt wird und ein Architekt sein angebliches Fachwissen vorschiebt, um sich nicht den Blick verbauen zu lassen: „Keiner kann das besser beurteilen als…“

    Der Entwurf wertet das ganze etwas heruntergekommene Viertel auf!
    Ich freue mich.
    Und mit Verlaub, in solcher Lage ein Cafe gegenüber vorzuschieben, was keine Konkurrenz vertrage, zeigt den Mangel an Argumenten ganz deutlich.

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