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Kultur

Neue Wege – Die Wochenend-Freuden 18. – 20. Oktober 2013

Donnerstag, 17. Oktober 2013 | Text: Aslı Güleryüz | Bild: Andrew Bossi

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Die sollten wir ab und an mal gehen. Einmal anders abbiegen als sonst. Und zack – schon wieder was Neues entdeckt! Manchmal bringen auch alt bekannte Wege neue Entdeckungen.
Kräuter könnt Ihr am Samstag neu entdecken im NeuLand-Garten. Um 15 Uhr beginnt der Workshop mit Heidie Werner & Miriam Hirsch. Ganz nach Hildegard von Bingen werden sie Euch in die Geheimnisse der Kräuterküche einweihen. Hildegard hat sich nämlich intensiv mit Pflanzen und der Entstehung von Krankheiten beschäftigt. Teilnahme kostenlos, Anmeldung nicht erforderlich.
Samstag & Sonntag wird der Rheinauhafen in ein buntes Treiben verwandelt. Der Lifestyle-Markt öffnet an beiden Tagen von 10 bis 18 Uhr seine über 100 Stände. Händlerinnen & Händler bieten Einblick in ihre kreative Arbeit. Sie haben sich mit Mode, Schmuck, Kunst & Design beschäftigt. Die Ergebnisse ihrer Studien findet Ihr neben Designoriginalen aus den Zeiten der Swinging Fifties & den poppigen Seventies. Warum wurden die 60er wohl übersprungen? Mehr dazu vielleicht hier.
Ein Herr Schmitz möchte sich am Sonntag um 15 Uhr mit Euch am „Weißen Riesen“ der Südstadt, dem heiligen Severin an der Auffahrt zur Severinsbrücke treffen. Er lädt Euch zum musikalisch-kölschen Veedels-Spaziergang „Mit Sang un Klang durch et Vringsveedel“ ein. Es wird viele kölsche Krätzcher & Anekdoten geben. Die Tour dauert zwei Stunden und endet an der Severinstorburg. 15 Euro kostet Euch Rundgang inklusive Kölsch-Pause. Per Mail könnt Ihr Euch anmelden kontakt@herrschmitz.info oder telefonisch unter 0171 2802252.

 

Stärkung – Grundlage schaffen
Zur Zeit geht’s wild im Haus Müller zu. Auch ganz ohne Karneval. Jörg Holtwick & Simone Wyler haben nämlich ihre diesjährige Wildkarte erstellt. Unter anderem gibt es eine Wildrahmsuppe mit Pistazienklößchen, Paté von der Entenleber mit hausgemachten Brioche & Cranberries, Wildragout vom Hirsch, gefüllte Fasanenbrust, gebratenes Hirschrückenfilet oder die Keule vom Wildhasen an Orangen-Pfeffersauce. Wer das alles genießen möchte, reserviere sich einen Tisch telefonisch unter 9321086. Die Küche ist zwischen 17 und 23 Uhr geöffnet.
Am Freitag sind Figuren aus Richard Wagners ‚Rheingold’ im Mainzer Hof zu Gast – Rheintöchter, Götter, Zwerge & Riesen. Während das etwas andere Kneipentheater ‚BarOhneBühne’ Euch den mythischen, gewaltigen Stoff auftischt, versuchen sie Andere über den Tisch zu ziehen und gehen aus Gier nach Macht & Reichtum auch noch über Leichen. Ihr, meine lieben Wochenend-Gourmet, lasst Euch den Appetit nicht verderben und erfreut Euch beispielsweise der Muscheln derweil im Mainzer Hof.
Es hat sich etwas getan in der Eburonenstraße. Afrika ist eingezogen! ‚Hdmona’ heißt das relativ neue eritreische Restaurant. Die Räumlichkeiten wurden wie ein typisch eritreisches Dorfhaus eingerichtet. Denn genau das – Hdmona – ist die Bezeichnung dieser Häuser. Im Nordosten Afrikas angekommen, könnt Ihr die eritreische Küche mit ihren Gewürzen kennen lernen. Testet einmal das Getränk ‚Savanna Dry’ aus fruchtigem Premium Cider aus Südafrika. Anschließend gebratenes Rind oder Lamm mit Zwiebeln, Paprika & frischen Tomaten mit Duftbutter. Und den Höhepunkt bildet der Dattelbrownie. Als Menü kosten diese Gerichte Euch 18,90 Euro. Mehr Infos gibt’s telefonisch unter 27848949 oder hier.
Ganz schön was los kulinarisch in der Südstadt! Und einen Tipp habe ich noch für Euch. Am Samstag wird im Vintage das Sprichwort ‚Butter bei die Fische’ in die Tat umgesetzt. Im Kochkurs ‚Kochfreak II’ lernt Ihr das Vintage Fisch 1×1. Vom ganzen Fisch zum Filet, von rund zu platt, von der Nordsee zum Bergischen Land. Gemeinsam kocht Ihr ein mehrgängiges Menu, bekommt Aperitif & Wein. Anmelden könnt Ihr Euch telefonisch unter 35683333. Los geht’s am Samstag um 19 Uhr und kostet pro Person 110 Euro.

Pänz, Pänz, Pänz
Am Sonntag findet eine Premiere im metropol Theater statt. In ‚Aladin und die Wunderlampe’ entführt das Ensemble seine Zuschauer nach Bagdad. Der arme Straßenjunge Aladin klaut sich frech durch die Stadt. Eines Tages trifft Aladin einen geheimnisvollen Zauberer, der ihn in eine magische Höhle zwingt, um eine Öllampe zu finden. Aladin findet die Lampe & behält sie für sich. Durch Zufall entdeckt er den Bewohner der Lampe, den Geist Dschinn, der Wünsche erfüllen kann. So eine tolle Lampe hätten bestimmt nicht nur die kleinen Zuschauer gerne. Sonntag, 16 Uhr im metropol Theater, empfohlen für Kinder ab 5 Jahren. Karten für 8 Euro können telefonisch reserviert werden unter 321 792.

Maestro, Musik!
Als Präsidentin der Stunksitzung kennen wir sie alle. Aber als Sängerin des Trios „Biggi Wanninger“ habt Ihr sie bestimmt noch. „Just for fun“ nennt das Trio den Abend, an dem es angejazzte Popsongs & angepoppte Jazzsongs darbietet. Mit dabei sind Rolf Hanekamp, Nobbi Schmidt und als spezial guest Heiner Wilberny. Los geht’s am Freitag in der Lutherkirche um 20 Uhr. Mit Tickets zwischen 5 und 14 Euro seid Ihr dabei. Mehr Infos gibt’s telefonisch unter 3762990.
Das Tsunami hat am Freitag wieder Besuch aus England. Die Gruppe „Phosphor“ (Foto) fliegt ein, um an der Eröffnungsgala des neuen Temptation Club im Tsunami teilzunehmen. Auf die Ohren gibt es Musik mit Einflüssen aus Electronic, Shoegaze, Coldwave & Dream Pop. Gefunden haben die drei sich 2011, Anfang des Jahres haben sie ihr Debutalbum „Youth & Immortality“ veröffentlicht und am Freitag gibt es schon einen ersten Vorgeschmack auf die nächste Platte! Beginn um 21 Uhr, Eintritt 13 Euro. Bitte reinhören. Klingt irgendwie wie Depeche Mode.
Zum sechsten Mal lädt der Blues-Musiker Richard Bargels ins Alte Pfandhaus zu „Mississippi Beat“ ein. Blues & Boogie-Woogie von klasse Musikern. Lila Ammons, Enkelin des Pianisten Albert Ammons, trifft auf den Pianisten Axel Zwingenberger. Gemeinsam mit Thorsten Zwingenberger und Richard Bargel heben sie die nicht ganz so bekannten Songs der Blues-Szene aus der Schatzkiste. Karten (22 Euro) sind nur im VVK erhältlich oder per Mail an kontakt@altes-pfandhaus.de per Vorkasse. Samstag & Sonntag, jeweils 20 Uhr.

Tanzbein schwingen
Bei so vielen groovigen Rhythmen müsst Ihr natürlich auch mal zum Tanzen kommen! Wie schon angedeutet, lädt das Tsunami zur großen Eröffnungssause des „Tempation Club“ ein. Ganz im Stil des britischen Trios „Phospor“ geht es weiter mit Shoegaze, Indie, Wave, Dark & Dream Pop und zwar mit DJs Reptile & Action!Mike. Da bleibt kein Fuß stehen! Freitag ab 23 Uhr im Tsunami, Eintritt 5 Euro.
Das Kontrastprogramm dazu findet in der Lutherkirche einen Tag später statt. Hier kommen die Tangofans auf ihre Kosten. Um 19 Uhr geht es am Samstag mit dem Anfänger-Workshop los, um 20 Uhr ist die Mittelstufe dran und ab 21 Uhr gibt es Milonga! Wein gibt es auch noch & viel Platz in der Kirche, um sich zu entfalten. Mehr Infos dazu und zu den sonntäglichen Tangokursen findet Ihr hier. Samstag, ab 19 Uhr, Lutherkirche, nur Tango 8 Euro, mit Workshop 12 Euro.

Die schönen Künste
Auf eine Ausstellung, die jetzt eröffnet wird, möchte ich noch aufmerksam machen: „Indie 184 New York“ ist eine Benefiz-Kunstausstellung im Neuen Kunstforum. Ausstellung trifft Lesung trifft Musik. Günther Wallraf liest nämlich am Freitag zwischen 20:30 und 21:30 Uhr aus seinem Buch „Schöne neue Welt“ (den Titel kenne ich doch von Aldous Huxley) und später liest eine Schauspielerin aus einem unveröffentlichten Manuskript von Heiner Geißler, das den Titel „Nächstenliebe und HARTZ IV“ trägt. Livemusik von Geigenvirtuose Prof. Igor Epstein und einer Samba-Gruppe wird es auch geben. Benefiz – ja, und wofür? In Köln wurde der Verein „kunst hilft geben“ gegründet und im Juli 2013 als gemeinnützig und mildtätig vom Finanzamt anerkannt. Ziel des Vereins ist es, Armut und Wohnungslosigkeit zu bekämpfen. Und das durch Kunst. Künstler & Privatleute spenden signierte Bücher, Bilder, Fotografien usw. Und diese werden wiederum an andere Menschen verkauft und der Erlös gespendet. Tolle Idee! Am Freitag wird die aktuelle Benefiz-Ausstellung eröffnet, um 19 Uhr geht’s los im Neuen Kunstforum am Alteburger Wall los. Mehr Infos findet Ihr hier.

Ist es nicht ein Hoffnungsschimmer, wenn immer mehr Menschen sich mit den derzeitigen Bedingungen nicht zufrieden geben, selbst Initiative greifen und anderen Menschen helfen wollen, meine lieben Wochenendfalter? Sagt, was Ihr wollt – ich finde das sehr positiv. Hier gehören die Friedensnobelpreise hin! Wir hören uns nächstes Wochenende. Erholt Euch bis dahin, Eure Asl?

PS: Noch viel mehr Termine des Wochenendes findet Ihr übrigens in unserem Terminkalender

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Text: Aslı Güleryüz

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