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Aufgeschnappt

„ParaDies“ unter starkem Druck

Freitag, 6. Februar 2015 | Text: Stefan Rahmann

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Es wird immer enger für Rolf Ketan Tepel in seinem „ParaDies“ am Eifelwall. Das Bauaufsichtsamt der Stadt hat ihm gestern die Nutzung des im Bau befindlichen Theatergebäudes untersagt und die Demontage des Daches bis kommenden Montag  gefordert.

Es wird immer enger für Rolf Ketan Tepel in seinem „ParaDies“ am Eifelwall. Das Bauaufsichtsamt der Stadt hat ihm gestern die Nutzung des im Bau befindlichen Theatergebäudes untersagt und die Demontage des Daches bis kommenden Montag  gefordert. Wenn nicht, sind erstmal 500 Euro Zwangsgeld fällig. Ketan, seine beiden Söhne und andere Mitstreiter bauen derzeit ein sogenanntes „Wander-Theater“ aus einem abgebrannten Zirkuswagen, dem ehemalige „ParaDies“-Saloon und einem entsorgten Dachstuhl aus der Südstadt Die Bauaufsicht behauptet, der Holzbau sei einsturzgefährdet. Dem widerspricht Ketan und verweist auf langjährige Erfahrungen im Bau solcher Gebäude.

 

In dem Theater will man in den sechs Wochen nach Aschermittwoch Rückschau halten auf neun Jahre Leben und künstlerisches Schaffen im „ParaDies“. So lange gibt es die Künstlerkolonie bereits, die nun dem Archiv-Neubau weichen soll. Neben der Rückschau möchte Ketan einen „performativen Diskurs über die Zukunft unserer Lebensweise in Großstädten“ anstoßen. Es werden Filmemacher, Schriftsteller und Musiker aus Köln und Berlin erwartet. Mit diesem fulminanten Programm wird sich Ketan aus Köln verabschieden und sich am 1. Mai mit dem Wander-Theater auf den Weg nach Berlin machen. Jetzt wird aber erstmal gefeiert. Die Eröffnung des Theaters ist trotz allem an Weiberfastnacht um 12.12 Uhr geplant. An Karnevalssonntag soll auf dem Gelände ein Künstler-Masken-Ball stattfinden. Ob dann auch die Unterstützer des „ParaDieses“ vorbeischauen? Die Liste ist lang. Sie reicht von Pfarrer Hans Mörtter bis zu Bauunternehmer Paul Bauwens-Adenauer. Wird man sehen. Eins steht jedenfalls fest. Ketan hat auch einen Plan B. Wenn niemand das Theater betreten darf, wird man die Darbietungen auf der Bühne eben von außen sehen.
 

/sr

Text: Stefan Rahmann

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