Platz für Antirassismus
Montag, 24. Juni 2024 | Text: Judith Levold | Bild: Judith Levold
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
„Ach wie schön“, denke ich, als ich so mit meinem Sohn den Oberländer Wall entlang schlendere, die Sonne fällt durch die Blattkronen und wirft Lichter auf den Weg.
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Es riecht frisch nach Farbe, Sprayfarbe. Und die Aktion von vier Leuten neben dem Kindergarten ist nicht zu übersehen, alles leuchtet in Sommerfarben. Jugendliche aus der Graffiti-AG des Bauis sprayen mit Sozialarbeiter Laurenz aus der GOT, dem offenen Jugendtreff in der Elsaßstraße, ein bis gestern ganz graugammeliges großes Versorgungshäuschen der Rheinenergie. Ganz legal natürlich, das Ganze.
Sich zeigen gegen Rassismus
„Besonders nach der Europawahl muss man ja wieder was tun, aktiv werden“, sagt Laurenz, der junge Sozialarbeiter. Bei der Europawahl hatten Umfragen zufolge viele besonders junge Wähler auch sehr rechte Parteien gewählt, die AfD in Deutschland zum Beispiel. Sich zeigen gegen Rassismus, finden er, seine Kollegin und die beiden Jungs daher wichtig. Sie sind am frühen Abend noch von der Gruppe übrig, die seit gestern an dieser Wandgestaltung arbeitet. Eine ganze Gäng, auch jüngerer Kids, sei am Nachmittag dabei gewesen, diese Kooperation zwischen GOT und Baui sei prima, so Laurenz.
Platz für Anti-Rassismus
„Das ‚Kein Platz‘ ist noch nicht konturiert“, sorgt er sich , als ich um ein Foto bitte vom Gesamtkunstwerk: „Das könne aussehen wie ‚Für Rassismus'“! Aber nein, es ist halt noch nicht fertig, also die Hauptbotschaft. „Kein Platz für Rassismus“, lautet sie. Generell oder in diesem Park? „Beides“, sagt Laurenz. In diesem Park ist stattdessen viel Platz für Anti-Rassismus, besonders momentan.
Erinnern an widerständige Jugend
Denn am kommenden Sonntag, wie immer am letzten vor den NRW-Sommerferien, steigt hier im Friedenspark und dem Baui das Edelweißpiratenfestival. Schon zum 20. Mal organisiert der Edelweißpiratenclub e.V. das Festival, das der widerständigen Jugend im 3. Reich und ihrer Lieder gedenkt. Unter anderem damit, dass jede der auftretenden Bands – und es sind viele – je einen Edelweißpiraten-Song interpretiert. Festivalmotto in diesem Jahr: „Singen hilft“, ein Zitat der 2016 verstorbenen Südstadt-Edelweißpiratin und Festivalmitgründerin Gertrud „Mucki“ Koch.
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Neben dem plakativen Schriftzug gegen Rassismus wachsen in diesem Friedenspark an der Wand tatsächlich Edelweiße und eine klassische Baum-Ritz-message zeigt auf den Baui und trägt schon den Wortteil Edel… Anfang der Woche soll das Graffito fertig sein. Anzugucken umsonst und draußen, für Alle!
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