Riesen Sauerei mit Heidi Klum und Angela Merkel
Freitag, 6. Mai 2011 | Text: Gastbeitrag
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Neun Uhr morgens – das ist eine Zeit, zu der ein freier Autor noch nicht richtig denken kann. Das ist schlecht, wenn es im Vorfeld heißt, die Elf-Uhr-Vorstellung sei ausverkauft, in der Neun-Uhr-Vorstellung gebe es jedoch noch Plätze. Den lästigen Wecker mit einer Hand schnell ausgeschlagen, flux noch mal umgedreht und schon ist es zu spät. Also um elf treu ergeben vor den freundlichen Kollegen des Comedia Theaters stehen, mit den Augen klimpern, hoffen, dass sich ein winziges Eckchen findet. Und? Es funktioniert!
Neun Uhr morgens – das ist eine Zeit, zu der ein freier Autor noch nicht richtig denken kann. Das ist schlecht, wenn es im Vorfeld heißt, die Elf-Uhr-Vorstellung sei ausverkauft, in der Neun-Uhr-Vorstellung gebe es jedoch noch Plätze. Den lästigen Wecker mit einer Hand schnell ausgeschlagen, flux noch mal umgedreht und schon ist es zu spät. Also um elf treu ergeben vor den freundlichen Kollegen des Comedia Theaters stehen, mit den Augen klimpern, hoffen, dass sich ein winziges Eckchen findet. Und? Es funktioniert!
Und es hat sich gelohnt! Das Consol Theater aus Gelesenkirchen bot das Kinderstück Adler an Falke auf. Zwei Jungs, beste Freunde, der eine übernachtet bei dem anderen. Selbstverständlich versprechen sie, um neun im Bett zu sein. Selbstverständlich denken sie nicht eine Sekunde daran, zu schlafen. Sie überbieten sich mit ihrer „Männlichkeit“, mit Mut und den zehn Hubschraubern des einen Vaters. Doch unter der Schneewittchen-Bettdecke will keiner schlafen. Ist ja klar. Doch als der Knochenmann zu einer Bedrohung wird, müssen sie sich etwas überlegen. Den beiden ist nicht ganz klar, ob der sie nur zu Zombies macht oder einfach auffrisst. Die Lösung: Da er lediglich Jungs und keine Mädchen frisst, müssen sich die beiden mit Mädchenkleidern verkleiden. Hierbei überbieten sie sich damit, wer sie sind. Der eine ist Heidi Klum, der andere Angela Merkel.
Die anfangs dominierenden männlichen Rollenbilder werden bald von den Eingeständnissen der Schwäche überdeckt. Zaghaft tasten sie sich aneinander heran, sehr einfühlsam werden die Bedürfnisse kleiner Jungs thematisiert, keinen Moment lang hat man den Eindruck, die Zuschauer sollten unter pädagogischer Anleitung etwas lernen. Die Handlung lässt es einfach geschehen.
Am Ende besteht die Bühne aus einem Schlachtfeld: Rasierschaum und Chips, Autos und Bobbycars versinken in einem wilden Wust. Nach dem Applaus sitzen die beiden Schauspieler, rasierschaumverschmiert und in Mädchenkleidern vor der Gruppe faszinierter Knirpse und lassen sich ausfragen. Ein schönes Bild.
Der Redakteur verlässt beschwingt das Theater und ist froh, nicht in der Jury zu sitzen. Denn bei dem, was er bislang auf der Bühne sehen durfte (leider nicht alles, aber doch einiges), fiele es ihm nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen.
Doch jetzt wird erst einmal das Mittagessen im sonnigen Innenhof eingenommen. Guten Appetit!
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