Schluss mit „Trödel&Objekte“ am Kartäuserwall 18
Donnerstag, 27. Dezember 2018 | Text: Judith Levold | Bild: Judith Levold
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Paula Cremer sitzt gemütlich mit ihrem Laptop auf den Knien im Alten Pfandhaus. In der Ausstellungsfläche im großen Atrium hat sie die schönsten Dinge aus 25 Jahren Sammlung angerichtet, für einen letzten Weihnachts-Flohmarkt. Doch mittags um 12h hat noch niemand zu ihr gefunden. Zum Jahresende gibt sie ihren Laden und das mit Künstler Heinz Bleser geteilte Atelier nebenan, im rückwärtigen Teil des LEG-Gebäudekomplexes am Kartäuserwall 18, auf.
„Die Verträge von damals, nach Besetzung, Vereinsgründung und Umbau durch die damalige Landesentwicklungsgesellschaft LEG (ehemals Eigentum des Landes NRW, 2008 an Whitehall Real Estate Funds verkauft und börsennotiert, Anm. der Red.), gingen ja nur bis August 2018, und jetzt haben wir als gewerbliche Nutzer der Parterre und Keller eben zu September ´19 die Kündigung bekommen“, erzählt sie erstaunlich gelassen. „Ich bin jetzt auch in einem Alter, wo man mal Schluss machen kann.“ fügt sie hinzu. Knapp fünfundzwanzig Jahre hat sie „Ready mades und Souvenirs“ betrieben, eine Art Trödel-Kaufhaus mit Kunst und Objekten im Hinterhof des straßenseitig liegenden Kunsthaus Kat18. Auch den Foodsharing-Verteiler im Hof hat sie in den letzten Jahren betreut und auch der wird zum Jahresende geschlossen.
Ausverkauf noch bis Silvester
„Ich bin 1980 gekommen, da hatten nach der Stollwerck-Besetzung die Leute das Gebäude hier schon besetzt. Neben den Wohnungen sollte hier eben günstiger Gewerbe- und Atelierraum entstehen. Aber von den ehemaligen Besetzern sind ja nur noch zwei da und viele gute Ideen in punkto Gemeinschaftsarbeit sind inzwischen verloren gegangen.“ meint Paula. Sie gehe deshalb auch ohne Wehmut, es passe für sie, jetzt aufzuhören. „Ich denke, die zwangsläufige Mieterhöhung hätte ich eh nicht stemmen können.“ sagt Paula weiter und hofft, in ihrem Ausverkauf in Laden und Atelier bis Silvester noch schöne Stücke loszuwerden.
Neue Spielstätte für Theater der Keller?
„Also ich persönlich fänd´ gut, wenn hier das Theater der Keller in die Räume einzöge.“ merkt sie noch an, denn sie habe zuletzt Architekten hier getroffen, die sich mit einer möglichen Nutzung durch das Theater beschäftigten.
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Beim Theater der Keller war auf Anfrage zu hören, dass man dazu noch nichts sagen könne, man stehe aktuell in Verhandlungen zu neuen Räumlichkeiten – nach 40 Jahren muss das Theater sein Haus an der Kleingedankstraße verlassen. „Ende Januar werden wir darüber informieren, es ist noch eine weitere Immobilie am Rande der Südstadt im Gespräch“ sagte Intendant Heinz Simon Keller dazu, man wolle natürlich gerne in der Südstadt bleiben. Die LEG-Immobilien-Gruppe als Eigentümerin des gesamten Gebäudes äußerte sich ähnlich: Man befinde sich in Vertragsverhandlungen, deshalb könne man sich aktuell nicht äußern.
Dass die nun gekündigten Räume für gewerbliche Nutzung nach Auszug der bisherigen Nutzer dann teurer vermietet werden, daran ließ die Auskunft des Pressesprechers allerdings keinen Zweifel: „Die Gewerbeflächen werden wir nach den jeweiligen Vertragsenden zu den aktuellen Marktkonditionen vermieten.“
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