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Politik

Sicherheitsmaßnahmen im Karneval 2016

Dienstag, 2. Februar 2016 | Text: Judith Levold | Bild: Meine Südstadt

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Riesen Andrang im Stiftersaal des Wallraf Richartz Museum: Unter Federführung von Stadt Köln und der Kölner Polizei präsentierten der Presse außerdem Feuerwehr und Sanitätsdienste, KVB, VRS, AWB und das Festkomitee Kölner Karneval die jeweils von ihrer Institution geplanten Maßnahmen zur Gewährleistung von Sicherheit im (Straßen-)Karneval 2016.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker eröffnete den Reigen und betonte, dass Köln nach Silvester „handelt“, denn: „sich sicher zu fühlen, ist ein hohes Gut!“ wie sie anmerkte. Zugleich sprach sie offen an, dass es 100%ige Sicherheit nie geben könne, die beteiligten Organisationen aber ihre Anstrengungen derart intensiviert hätten und vor allem auch als Netzwerk kooperierten. Damit seien sie objektiv besser gerüstet.

Gemeinsam ist allen der Anpassungsversuch an mögliche schwierige „Lagen“ durch ein deutliches Mehr an Personal. Alleine bei der Kölner Polizei gibt es etwa an Weiberfastnacht mit 2000 Beamten ein gegenüber 2015 verdoppeltes Aufgebot. Polizeipräsident Jürgen Mathies betonte die enge Zusammenarbeit mit der Justiz sowie die Tatsache, dass es natürlich nicht nur die gut 2000 Beamten auf der Straße gebe, sondern auch die Regeldienststellen personell aufgestockt würden. Gemanagt werde der Einsatz stabsmäßig vom leitenden Polizeidirektor Michael Temme; die Gesamtleitung sei damit höher angesiedelt als bisher, außerdem sei man mit Vertretern aller anderen beteiligten Organisationen in einem Koordinierungs-Gremium vertreten, das in ständigem Austausch mit den Leitstellen jeder einzelnen Institution stehe. Informationen könnten so schneller erfasst, kommuniziert und entsprechend darauf reagiert werden. Insgesamt werde man konsequent gegen jeden vorgehen, der „über die Stränge“ schlage, in Sachen Aggressivität und Straftaten.

Auch Guido Kahlen, Kölns Stadtdirektor, wartete mit Zahlen auf: mit der Maximalzahl aller verfügbarer städtischer Ordnungskräfte seien an den Karnevalstagen mehr als 400 Menschen dauernd im Einsatz. Darunter auch 10 Dolmetscher sowie Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes.
Weiter gebe es einen zentralen Security-Point am Roncalliplatz (Buchhandlung Kösel), der fast rund um die Uhr mit Opferschutzexperten besetzt sei und sich mit schnellen Hilfsangeboten besonders an Mädchen und Frauen richte. Im technischen Bereich habe man 30 mobile Beleuchtungsmasten im Einsatz, um Angsträume zu Helligkeitsräumen zu machen, die Polizei setze auch dort mehr Videotechnik ein. Gegen die Wildpinkler könne man vermutlich -der Rat stimmt am Dienstag über eine entsprechende gesetzliche Vorlage ab- härter vorgehen, man brauche nur die Personalien aufzunehmen und leite dann Bußgeldverfahren direkt nach Aschermittwoch ein. Bislang hätte die Strafgeldzahlung direkt vor Ort einfach zu viele Ordnungskräfte gebunden. In Sachen Kommunikation richte man einen Medien-Pint im Rathaus ein, an dem täglich die Presse zum aktuellen Stand der Dinge informiert werde.

Die Verkehrsbetriebe haben ebenfalls aufgerüstet: mehr Zusatzlinien, schnellere Taktung und mehr Sicherheitspersonal, vor allem an neuralgischen Verkehrsknotenpunkten wie Dom/Hbf, Zülpicher Platz oder Chlodwigplatz. Die Linie 12 fahre teilweise ab nachmittags ab Eifelstraße bis Ubierring, um damit die Ringstrecke und die Linie 15 zu entlasten.

Auffällig ist die insgesamt eine neue sehr enge Vernetzung aller beteiligten Organisationen, die schnelles und effizientes Handeln ermöglichen soll. Immer wieder wurde betont, dass für die Jecken in der Stadt jeder Mitarbeiter einer der beteiligten Organisationen als Ansprechpartner da sei und Meldungen, Informationen oder Beobachtungen über Funk sofort in die Leitstellen und das Koordinationsgremium weiter leiten könne.
 

Text: Judith Levold

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