Sieben Bier und Michael Jackson, bitte.
Dienstag, 2. Oktober 2018 | Text: Autorenkollektiv 5711
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Bier. Kunst. Leute. Und Musik.
„Übergänge sind bei mir wie Mutter und Vater.“ Ein Satz, wie in Stein gemeisselt. Aber von vorn:
15:00: Alaaf-Parade Chlodwigplatz
Mobiles Soundsystem auf altem Renault. Eine bunte Menschenmenge tanzt durch die Straßen zum Eierplätzchen und demonstriert, wie vielfältig die Südstadt ist. Wir tanzen mit und vertagen uns auf den Abend.
20:00h: Kiosk Alteburger Straße
Es ist kalt und es ist: Südstadt Safari. Wir treffen uns um acht vor dem Kiosk auf der Alteburger Straße und planen den Abend. Vorm „Aller Kolör“ ist es brechend voll – wir noch nicht. Drei Stunden später sagt uns die gute Seele des Teutoburger Treppchen das Gegenteil, also zumindest: Es sei ruhiger als früher.
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Drei Frauen Mitte 20 fragen, ob wir eine gute Cocktail-Bar empfehlen können. Reflexartig denken wir an die Hammondbar, benehmen uns aber und beraten fachkundig. Eine halbe Stunde später treffen wir sie im Schnörres wieder.
20:15: Onkel Schick, Photoszene-Ausstellung
Ein guter Auftakt. Wir probieren Mützen an und sehen Bilder, die hauptsächlich in Köln entstanden sind. Fotograf Sven leitet eine Digitalagentur. In seiner Freizeit fotografiert er – „ganz frei, ohne Kundenbriefing“.
20:28: Auf dem Weg zum Schnörres
Seit sechs bis sieben Minuten haben wir kein Bier mehr getrunken. Bei mehr als 200 teilnehmenden Läden auf der Safari eine beachtliche Leistung. Wir treffen Leute, die gefühlt alle in’s LeoLeo wollen. „Ist das nicht das Möbelhaus am Ubierring?“. Wir merken uns das für später.
20:37: Schnörres, Konzert „Toi et Moi“
Unser einzig fester Programmpunkt: der Auftritt von „Toi et Moi“. „Die Safari sah erst dünn besucht aus, jetzt ist es schön voll.“, freut sich Sängerin Julia. Wir hören Chansons und als Julia die Mandoline auspackt, entschleunigen wir.
22:06: LeoLeo, Konzert „Optimal“
260 qm Vintage. Wir kommen an, als das Konzert gerade vorbei ist und treffen Weggefährten, die pünktlicher waren als wir:
„War gut. Alexander Markus-Style ein bißchen, Synthesizer-Sound mit Texten und Melodien die man ein Stück weit schon kannte, die aber auch neu waren. Ich mag ja elektronische Texte, daher würde ich mir das optimal wieder anschauen.“
Der Besitzer vom Zwölfgrad auf der Rolandstraße würde sich zu Hause fühlen: „Alles schief im Laden. Mit Beton alles abgeschrägt worden, damit bloß nichts gerade ist, wie in der Casa Magnetica. Jetzt weiß ich wirklich nicht mehr weiter. Ich hab noch einen Kater vom Effzeh.“
22:40: Chlodwig Eck
Singleparty. Das Chlodwig Eck ist voll. Wir nähern uns diesem Zustand.
Wir bestellen Bier und hören an der Theke:
„Meine Frau sitzt zu Hause. Was mache ich eigentlich hier?“.
„Ist das dein Bruder da drüben?“
„Nee, ich hab keinen Bruder.“
„Ja, aber meine Freundin, die ist doch süß, oder?“
„Wir sind nicht ins Gespräch gekommen.“
„Ihr hattet aber auch keine Namensschilder.“
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„Alter, der Laden isset. Hier schreibe ich meine Memoiren“. Auf den Spuren von Hemingway fallen wir in das Teutoburger Treppchen ein und sehen beseelt am Tresen tanzende Leute. Wir fühlen uns sofort heimisch.
Wir bestellen sieben Bier und Michael Jackson. Dann der Satz:„Übergänge sind bei mir wie Mutter und Vater“. Okeeeeh. Wir versenken unser Erbe in den Geldspielautomaten und vergessen weitere Notizen.
01:18: Geschnitten Brot
Endlich Hip Hop, endlich MC Hammer! Es gibt rosa Getränke und man muss auf dem Weg zum Klo Wegzoll tanzen. So weit, so gut. Nachdem die Interpretation von Hip Hop deutlich zu sehr in Richtung Fettes Brot geht, erhalten wir einen Anruf aus dem Chlodwig Eck.
02:00: Chlodwig Eck
Wie auf jeder guten Singleparty trifft man am Ende die besten Leute (nochmal). Teilweise keine Singles, aber egal. Wir trinken noch ein Bier, kaufen dem Rosenverkäufer eine Schnittblume ab und lassen die Safari ausklingen.
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