Solstitium oder Stillstand der Sonne – Die Wochenend-Freuden 19. – 22. Juni 2014
Dienstag, 17. Juni 2014 | Text: Aslı Güleryüz
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Dhoad Gypsy of Rajasthan / Bild: Jan Krauthäuser
Dhoad Gypsy of Rajasthan / Bild: Jan Krauthäuser
Die Sonnenwende findet zweimal im Jahr statt: ein Mal im Winter (21. oder 22. Dezember) und ein Mal im Sommer (20., 21. oder 22. Juni), weiß Wikipedia. Einmal sprechen wir vom kürzesten Tag und der längsten Nacht des Jahres (Wintersonnenwende) und einmal vom längsten Tag und der kürzesten Nacht des Jahres. Das muss gefeiert werden. In den skandinavischen Ländern wird das traditionell gefeiert. In Köln kommt das Fest jetzt an.
Im NeuLand-Garten wird dies am ganzen Wochenende gefeiert. Zunächst wird ein bisschen gearbeitet: „Volkszählung“ ist angesagt! Die Artenvielvalt des Gemeinschaftsgartens soll festgehalten werden. Wer ist auf NeuLand eingezogen? Jeder Bewohner des Gartens wird registriert – jeder Regenwurm, jede Spinne, jede Bohne, jede Erdbeere. Am Samstag beginnt für Frühaufsteher bereits um 7:30 Uhr die Zählung der Vögel. Ab 9:00 Uhr sind die Insekten, Spinnen, Kriechtiere und Pflanzen dran. Alle sind willkommen. Ausdrücklich auch Kinder. Es werden keine Vorkenntnisse benötigt. Timm & Iwo sind vom Fach und helfen bei der Artenbestimmung. Wer es hat, kann gerne Lupen, Lupengläser, Einmachgläser, Bestimmungsbücher, Kescher usw. mitbringen. Ab 14 Uhr werden am Samstag aus Paletten Möbel gebaut. Wie das geht, zeigen Euch die Experten von ‚Zug um Zug’. Weiter geht es um 15 Uhr mit einem Referat über die Grundlagen des Gärtnerns: „Vom Wetter, dem Gießen und der Bodenbeschaffenheit: Ein Prozess des Beobachtens, des (Ein-) Fühlens und Entscheidens“. Highlight des Tages ist mit Sicherheit das Mittsommerfeuer, das ab 21 Uhr entfacht wird. Bei Lagerfeuerromantik erzählt Heidi Euch mehr über „Das Kraut des Johannes und vom Brachmond oder Rosenmond“. Am Sonntag geht es um 14 Uhr weiter mit „Bauen und Gestalten mit Restholz und Weiden“. Aus Restholz und Weidenruten kann man jede Menge praktische und nützliche Dinge bauen. Wie es geht, zeigt Euch Michel. Wer Restholz hat, kann gerne welches mitbringen. Die Teilnahme an allen Aktivitäten ist kostenfrei. Mehr Infos auch im WWW.
Theater, Theater
Das klingt viel versprechend und nach einem Stück Realität: „Frauen, Frust und Fruchtbarkeit“. Die Komödie von Tony Dunham wird im Theater am Sachsenring in seiner deutschen Fassung uraufgeführt. Die Geschichte fängt an, wie wir sie alle vielleicht schon erlebt haben: ein Mann (Tarquin) und eine Frau (Jane) treffen sich in einer Kneipe. Tarquin lädt Jane noch zu einer „Tasse Tee“ zu sich nach Hause ein (Briefmarken- oder Schallplattensammlungen zeigen ist inzwischen out). Er hat ein bestimmtes Ziel. Doch Jane ist keine leichte Beute – und sehr wortgewandt. Wie es ausgeht, seht Ihr am Donnerstag, Freitag & Samstag jeweils um 20 Uhr im Theater am Sachsenring. Tickets für 10 Euro können telefonisch reserviert werden unter 315015.
Im Comedia Theater geht es auch lustig zu mit der Springmaus und „Klappe auf!“. Die Improvisations-Talente halten ihre Klappe nicht. Und das Publikum soll es auch nicht. Doch ist da auch was dahinter? Das will Euch das Springmaus-Ensemble gerne zeigen. Ihr müsst nur die Klappe aufmachen. Am Freitag um 20 Uhr im Comedia Theater. Tickets für 18 bzw. 13 Euro könnt Ihr telefonisch reservieren unter 88877222.
Maestro, Musik!
Wo geht’s hier nach Szászcsávás? Das Dorf liegt eigentlich in Siebenbürgen in Rumänien. Doch am Donnerstag könnt Ihr ein wenig von der dortigen Kultur in der Lutherkirche miterleben. Die Kölner Zigeunernacht wird am Donnerstag mit der Szászcsávás Band aus dem rumänischen Siebenbürgen bereichtert und mit Dhoad Gypsy of Rajasthan, nordindischen Musikern. Im Gepäck haben sie ihr klassisches Instrumentarium wie Sitar, Harmonium, Tabla, Dholak-Trommel und natürlich den kunstvollen Gesang. Außerdem werden sie unterstützt von einem Fakir und einer Tänzerin. Aufgezeichnet wird das Konzert von WDR3. Das 8-köpfige Streichorchester besteht seit Generationen und bespielt die ganze Welt mit ihrer traditionellen Musik. Die Musiker zeichnen sich auch als gute Tänzer aus. Leider zählt die Szászcsávás Band zu den letzten Vertretern dieser kunstvollen Facette ungarischer Romamusik.
Los geht’s am Donnerstag mit einem Tanzworkshop von 15 bis 16 Uhr mit den Szászcsávás-Tänzern. Die Konzerte beginnen um 19 Uhr. Die Veranstaltung ist gleichzeitig die Finissage der Ausstellung von Rolf Bauerdick “Gypsy Passion”. Tickets im VVK 18 Euro an der AK 20 bzw. 15 Euro (mit Hartz IV 5 Euro). Essen und Getränke nicht inklusive.
Syntopia Quartet im Kunsthaus Rhenania 2011 / Foto: Heiko Specht
Viel Musik gibt es an diesem Wochenende im Kunsthaus Rhenania. Das Syntopia String Quartet um Albrecht Maurer erinnert mit „Remember Yatra“ an die Hippie-Zeit der 68er. Neben der Selbstfindung ist für das Quartett besonders interessant das Treffen von „Jazz Meets The World“. Imaginäre Folklore (von Maurer komponiert) trifft auf virtuosen Jazz, zeitgenössische Musik und eine groovige Kammermusik. Dazu kommt dann noch die Improvisation. Das Hauptwerk besteht aus der Yatra Suite, einer Sammlung von Stücken, die dem „Jazz Yatra“ Festival von Mumbai gewidmet ist. Mehr Infos gibt’s hier. Und live könnt Ihr Yatra am Freitag um 16 Uhr im Kunsthaus Rhenania erleben. Eintritt frei. Weitere Konzerte im Rhenania an diesem Wochenende findet Ihr in unserem Terminkalender.
Im Alten Pfandhaus sind Peter Fessler & Alfonso Garrido zu Gast. Wer Peter Fessler ist? Das ist der Vater des Welthits „New York, Rio, Tokyo“. Am Freitag möchte er mit Alfonso Garrido seine neue CD „Intro Da Vida“ – Hinein ins Leben – und das mit Gitarre, Stimme, Percussion & Samba, Bossa Nova, Jazz und Romantik. Peter Fessler wird Euch auch sein „Fesperanto“ beibringen – eine Klangmalerei aus Lauten, Wortfetzen und Tönen. Und so klingt das. Live am Freitag um 20 Uhr im Alten Pfandhaus. Tickets im VVK 22 Euro und an der AK 26 Euro.
Tanzbein schwingen
Am Samstag gibt es gleich zwei Parties zur Musik der 80er. Einmal heißt es „Ultimate 80’s“ im Wartesaal im Zollhafen. Die Megahits aus meiner Jugend sind wieder in. Wie erfreulich – da bin ich wenigstens halbwegs textsicher. Ob New Order, Pet Shop Boys, U2, INXS, Prince oder Madonna – alles kommt dran. Los geht’s um 22 Uhr im Wartesaal im Zollhafen, Eintritt kostet 8 Euro pro Nase und mehr Infos findet Ihr im WWW.
Im Tsunami heißt es am Samstag „Unicorn – The 80ies Night“. Das Motto lautet ‚back to the 80ies’ mit synthie pop, new wave und mehr. Hier raucht die Tanzfläche ab 23 Uhr und der Eintritt kostet 5 Euro. Mehr Infos gibt’s am Telefon unter 8016334.
Der 54er Endspielball fotografiert von Jens Heilmann.
Die schönen Künste
Gleich zwei Austellungen beschäftigen sich derzeit mit dem Ball und sin im Deutschen Sport & Olympia Museum zu sehen. Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Böll-Gesamtschule haben die Fußballschule Bola pra Frente in Rio de Janeiro getroffen. Das Projekt wurde vom Sportamt der Stadt Köln, der Straßenfußballorganisation RheinFlanke und ihren Partnern in Rio realisiert. Die Ausstellung “Mais que uma bola” dokumentiert, dass es bei dieser Begegnung eben um viel “mehr als einen Ball” ging. Das Ergebnis könnt Ihr noch bis zum 20. Juli sehen.
Der Fotograf Jens Heilmann möchte einen anderen Blick auf die Fußball-WM in Brasilien lenken mit seiner Ausstellung “Die Weltmeisterschaftsbälle”. Der Fotokünstler Heilmann fotografierte mindestens einen Ball jeder Fußball-WM, der auch wirklich bespielt worden ist. Manchmal musste er mit detektivischem Spürsinn und Abenteuerbereitschaft den aktuellen Standort der wertvollen Spielgeräte herausfinden. Die dazugehörigen Fußballgeschichten weiß Lars Reichhardt zu erzählen. Zu sehen im Deuschen Sport & Olympia Museum noch bis zum 20. Juli Dienstag – Freitag 10 bis 18 Uhr. Samstag, Sonntag & Feiertag 11 bis 19 Uhr.
Ihr lieben Wochenend-Genießer, ein extrem ereignisreiches Wochenende wartet auf Euch. Jetzt bereue ich es fast, dass ich dieses Wochenende mal raus aus Köln fahre. Wir treffen uns in alter Frische wieder am nächsten Wochenende. Erholt Euch bis dahin, Eure Aslı
PS: Noch viel mehr Termine des Wochenendes findet Ihr übrigens in unserem Terminkalender
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