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Kolumne

Sonne, Blut und Golfballglück

Sonntag, 20. März 2011 | Text: Kathrin Rindfleisch

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ja, und warum eigentlich immer Südstadt?! Ich meine gut, hier ist es schön, sicher. Es gibt nette Parks und gute Spielplätze. Aber auf Dauer…? Auch immer dasselbe…. So dachten wir, Alex, Pauls Mutter und ich, und so kam es, dass wir das erste Picknick des Jahres an einem Ort verbrachten, der nicht Südstadt ist und trotzdem im Süden liegt.

Ja, und warum eigentlich immer Südstadt?! Ich meine gut, hier ist es schön, sicher. Es gibt nette Parks und gute Spielplätze. Aber auf Dauer…? Auch immer dasselbe…. So dachten wir, Alex, Pauls Mutter und ich, und so kam es, dass wir das erste Picknick des Jahres an einem Ort verbrachten, der nicht Südstadt ist und trotzdem im Süden liegt. Dass wir plötzlich dort auf der Wiese liegen, wo das Gras irgendwie grüner scheint. Und die Bäume exotischer. Wo die Tannenzapfen Kinderfüße massieren – und nicht pieken. Willkommen in Marienburg! Gut, so direkt hat das jetzt keiner zu uns gesagt, aber das ist ja auch, wie ich finde, nicht ganz unverständlich. Die denken eben auch „Südstädter? Hier bei uns?! Aber die haben doch die ganzen netten Parks und außerdem viele gute Spielplätze.“ Also, ich glaube wirklich nicht, dass wir nicht willkommen sind, es ist eben einfach nur so (und da kann ich Eltern als Leidensgenossen auch gut verstehen), dass wir von einem rauen Pflaster wech kommen: aus einem Viertel, in dem es sich so unangenehm flanieren lässt, gleichen die Trottoirs doch eher Hundepiss- o pardon, Shittoirs. Ein Viertel, in dem Schlagstöcke und Handfeuerwaffen genauso selbstverständlich den Besitzer wechseln wie Röggelchen und Kölsch vom Fass. Dass sich da irgendwann einmal die Erde auftun würde, um dieses Laster-Pflaster runter zu ziehen in den Vorhof der Hölle, der Marienburger war schockiert, wirklich gewundert hat ihn das aber nicht.
 
Die ersten warmen Sonnenstrahlen blitzen durch die Kiefernkronen, Vögel zwitschern, Mamas stehen in Grüppchen zusammen und unterhalten sich, Jan-Hendriks wippen mit Marlen-Charlottes – eine Szene wie aus dem Buch „Schöner Leben in der Vorstadt“. Dann fallen wir ein, und augenblicklich durchdringt ein gellender Schrei das Idyll. Schürfwunde, Blut und betretende Gesichter. Smilla, im Übermut ob dieses wundervollen Ortes (oder einfach nur ob ihrer kindlichen Energie), fällt auf einen Einjährigen, der umkippt und mit dem Gesicht im Schotter landet. Der Marienburger Schotter ist zwar feiner als anderswo, spitze kleine Kiesel haben sich aber auch da dazwischen gemengt und bereiten Schmerzen. Der arme Kleine. Mir tut das schrecklich leid, Tupfer, Trost und glücklicherweise: ein Kind aus Zollstock! Na die sind ja nochmal ganz andere Sachen gewöhnt…dagegen ist unser kleiner Waffenladen ein „Hampelmann“ für große Jungs.
 
Jetzt aber endlich: ab auf die Wiese, unter die Kiefern, Decke, Obst, viel Käse, Wurst und Brot, ach wie hab ich dieses Draußen essen vermisst! Düfte, Luft, zwei tollende Kinder – Freunde, macht das Leben Spaß! „Mamaaaaa! Ich muss maaaaal!“…Okay, mit Einschränkungen…. Fünfmal hab ich sie ins Gebüsch gehalten, ganze dreimal, um „Kommt nix!“ zu hören, einmal, um im Anschluss das bepinkelte Outfit zu wechseln und einmal, um sich zu fühlen wie ein Hundebesitzer ohne mitgebrachtem Beutel. Aber, wir sind schließlich in Marienburg, also klaube ich auf, was gut dreieinhalb Jahre lang die Windel tat (an dieser Stelle möchte ich eine kurze Gedenkminute für die Windel einlegen, denn – und zurückblickend ab ich wohl öfter gemault als gelobt – sie hat ihren Job einfach gut gemacht!), suche einen Mülleimer abseits des Spielplatzes auf und freue mich insgeheim über einen Sommer mit einem Vorrat an Tüten in der Tasche, genug Wechselkleidung und geseiften Handwaschlappen, die den Picknickspaß nachhaltig fördern.
 
Und beim nächsten Mal dann in einem „unserer“ Parks, wobei, Gespräche wie diesem lauscht man dann wohl vergebens: „Julius, gib dem Jungen seinen Golfball zurück. Das ist ein echter Titleist.“ „Den kann er ruhig behalten, wir haben zu Hause einen ganzen Sack voll.“

 

Text: Kathrin Rindfleisch

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