Sonntägliches Schützenfest – FC gewinnt 4:0 gegen St. Pauli
Montag, 5. Mai 2014 | Text: Gastbeitrag | Bild: Ernesto Solis
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Bei schönstem Stadionwetter waren tausende FC-Fans schon am Vormittag unterwegs, um vom Aachener Weiher bis zum Stadion zu marschieren. Die Wilde Horde hatte zudem darum gebeten, spätestens ab 15:15 Uhr die Plätze im Stadion einzunehmen. Für das letzte Heimspiel hatten sie sich etwas Besonderes einfallen lassen: eine Choreo für das gesamte Stadion. Alle Ränge (bis auf die Gästekurve) erstrahlten in rot und weiß. Gänsehautfeeling pur. Doch es war auch ein Tag des Abschieds. Geißbock McKenna, der seit sieben Jahren beim FC kickte und von den Fans liebevoll als kanadische Eiche bezeichnet wird, lief zum letzten Mal für die Geißböcke auf. Auch Chihi wurde offiziell und in Abwesenheit verabschiedet. FC-Trainer Stöger zeigte im letzten Heimspiel ein besondere Geste: er ließ Ersatz-Keeper Kessler anstatt der Nummer Eins, Timo Horn, im Tor auflaufen. Ein großes Dankeschön an den Kölner, der seit zwei Jahren die Reservistenrolle innehat.
Ansonsten stellte Stöger offensiv auf: Helmes, Ujah und Nagasawa standen in der Startelf. Auch das neue FC-Trikot wurde vorgestellt, Köln setzte weiterhin auf den Retro-Look. Ein diagonaler Streifen trennt rot und weiß auf der Brust. Bereits 1965 trug der FC dieses Trikot, allerdings mit einem anderen Kragen. Während dessen entbrannte neben mir eine wilde Diskussion: Was war schlimmer? Die FC-Hymne zu Beginn mit einem Dudelsack, die kaum einer verstanden hatte oder das rote Sakko von FC-Trainer Stöger? War es gar roter Samt? Aus unserer Entfernung nicht erkennbar.
Während sich die Gäste aus Hamburg in sportlicher Negativverfassung präsentierten, zeigten die Geißböcke eine wahre Galavorstellung. Bereits in der ersten Viertelstunde stand es mit einem Tor von Ujah (14.) 1:0. Die Fans des FC St. Pauli störte das gar nicht. In der Tabelle war für ihren Verein nichts mehr zu holen, statt dessen ertönten aus dem Gästeblock Abstiegshymnen auf den HSV. Auf dem Rasen ging es munter weiter in Richtung Gästetor: Risse wollte nach toller Vorarbeit von Nagasawa eigentlich in die Mitte passen, doch sein Ball wurde vom Gäste-Kapitän Kalla abgefälscht, und plötzlich stand 2:0 für meinen FC (39.). Wenige Minuten später, wieder nach Vorarbeit von Nagasawa und Halfar, zog Helmes aus 14 Metern ab. Es stand 3:0 für die Geißböcke (43.) – die Fans im Stadion waren außer Rand und Band, und das Fußballspiel wurde immer mehr zur Nebensache.
Die zweite Halbzeit tat der Feierlaune keinen Abbruch, als Bigalke (61.) nach nur neun Minuten seiner Einwechslung zum 4:0 traf, gab es kein Halten mehr. Laola-Wellen strömten durch das Stadion. In dieser Stimmung war es auch kein Problem, dass Publikumsliebling McKenna beim dessem letzten Heimspiel noch einen Foulelfmeter verschoss (70.). Die Kölner Fans zeigten sich multikulti und politisch – sie präsentierten diverse Anti – Pro Köln -Plakate in der Südkurve.
Als nach Abpfiff den FC-Spielern im rot-weißen Konfettiregen vor den 50.000 Zuschauern die Zweitliga-Meisterschale überreicht wurde, gab es tosenden Beifall von den Rängen. Die Geißböcke ließen sich vor der Südkurve kräftig feiern. Danach heizten die kölschen Bands Höhner, Brings, Kasalla und Cat Ballou ein. Die Höhner hatten sogar ein „Liebeslied“ an den FC komponiert: E levve lang. Ein einziger, aber dicker Wermutstropfen für die Fans: die Bands spielten vor der sich sich stetig leerenden Westtribüne. Die Zuschauer dort hatten scheinbar kein Interesse mehr an den kölschen Bands, währenddessen die Ränge der Süd- und Ostkurven noch mit vielen FC-Fans gefüllt waren.
Sympathisch: die Jungs von Cat Ballou, die ja immer im Stadion in FC-Trikots spielen, stellten die Bühne in Richtung Südkurve! Und Nagasawa, der beim Song von Brings ne kölsche Jung eine Ehrenrunde im Stadion drehte. Was für ein Saisonabschluss für den FC! Unvergesslich!
Am kommenden Sonntag und letzten Spieltag der Saison 2013/2014 spielen meine Geißböcke beim FSV Frankfurt. Spannend wird es dann aber noch in Fürth und Paderborn, denn dann wird sich zeigen, wer zudem direkt in Liga Eins aufsteigen wird.
Rotkäppchen
Ergebnisse am 33. Spieltag
Kaiserlautern – Dynamo Dresden 4:0 (1:0)
1. FC Köln – St. Pauli 4:0 (3:0)
1860 München – VfL Bochum 2:0 (1:0)
Energie Cottbus – Greuther Fürth 0:6 (0:2)
VfR Aalen – Union Berlin 3:0 (1:0)
SV Sandhausen – FC Ingolstadt 0:2 (0:2)
Erzgebirge Aue – SC Paderborn 0:2 (0:1)
Karlsruher SC – Fortuna Düsseldorf 2:2 (1:2)
Armina Bielefeld- FSV Frankfurt 0:0 (0:0)
Tabelle nach dem 33. Spieltag
1. 1. FC Köln – 53:18 Tore – 68 Punkte
2. SC Paderborn 07 – 61:47 Tore – 59 Punkte
3. SpVgg Greuther Fürth – 62:38 Tore – 57 Punkte
4. 1. FC Kaiserslautern – 53:35 Tore – 54 Punkte
5. Karlsruher SC – 47:33 Tore – 50 Punkte
6. Fortuna Düsseldorf – 41:42 Tore – 47 Punkte
7. 1860 München – 37:40 Tore – 47 Punkte
8. FC St. Pauli – 42:47 Tore – 47 Punkte
9. VfR Aalen – 35:37 Tore – 44 Punkte
10. SV Sandhausen – 29:33 Tore – 44 Punkte
11. 1.FC Union Berlin – 47:46 Tore – 43 Punkte
12. FC Ingolstadt 04 – 32:33 Tore – 41 Punkte
13. Erzgebirge Aue – 40:52 Tore – 40 Punkte
14. FSV Frankfurt – 44:51 Tore – 38 Punkte
15. VfL Bochum – 29:43 Tore – 37 Punkte
16. Dynamo Dresden – 34:50 Tore – 32 Punkte
17. Arminia Bielefeld – 37:56 Tore – 32 Punkte
18. Energie Cottbus – 35:57 Tore – 25 Punkte
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