Stadt macht das Veedel mobil
Montag, 11. Februar 2019 | Text: Stefan Rahmann | Bild: Stefan Rahmann
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Dem Anlass angemessen gab sich die Dezernentin höchstderoselbst die Ehre. Andrea Blome, in der Stadt für unser aller Fort- und Wiederkommen verantwortlich, eröffnete mit Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrsentwicklung, und dem städtischen Fahrradbeauftragten Jürgen Möllers eine „wohnortnahe Mobilstation auf dem Parkplatz an der Josephstraße. „Hier in der Südstadt haben 73 Prozent der Menschen kein eigenes Auto“, erklärte Verkehrsdezernentin Blome.
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cambio CarSharingDamit seien die Voraussetzungen für eine Mobilstation ideal. Mobilstation heißt, dass Cambio dort vier Autos stehen hat, die NATURSTROM-Tochter Donk-EE ein Lastenfahrrad zum Ausleihen anbietet und zehn Leihräder von KVB-Leihrad, FordPassBike und Mobike genutzt werden können. Darüber hinaus gibt es noch Platz, um zehn Privaträder anzuketten. Eine ähnliche Station wird in den nächsten Wochen am Severinswall auf der freien Fläche schräg gegenüber vom Früh eröffnet.
Dort werden dann die gleiche Zahl von Rädern und drei Cambio-Autos stehen. Finanziert werden die Stationen aus dem Forschungsprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (s.u.). Alle Fahrzeuge können per App oder über die Internet-Seiten der beteiligten Unternehmen gebucht werden. Die Stadt verfolgt mit den Mobilstationen auch das Ziel, den Flächenverbrauch durch parkende Autos zu verringern und den Fußgängern und Radfahrern mehr Platz zur Verfügung zu stellen. Dazu Harzendorf: „Auf der Severinstraße kann man sehen, dass das funktioniert. Früher parkten dort beiderseits Autos. Nach der Umgestaltung sind die Bürgersteige sehr viel breiter. Wir haben die Severinstraße im besten Sinne des Wortes aufgeräumt.“
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SeverinstorburgAuch mit dem „neuen“ Chlodwigplatz zeigte sich der Amtsleiter sehr zufrieden. Wenn die Leihräder an einem zentralen Ort konzentriert seien, so Harzendorf, käme dies auch den Fußgängern zugute, die mehr Platz hätten als wenn die Räder ungeordnet auf den Gehwegen stünden. Eine Premiere ist die Mobilstation im Vringsveedel nicht. Es gibt schon drei auf dem Charles-de-Gaulle Platz, am Bahnhof Mülheim und in der Stegerwaldsiedlung. In diesem Jahr sollen noch 13 weitere Standorte stadtweit eröffnet werden.
„Experiementeller Wohnungs- und Städtebau“ ist ein Forschungsprogramm des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung. In Form von Studien, Forschungsfeldern, Initiativen und Modellvorhaben fördert der Bund Planungen und Maßnahmen zu städtebau- und wohnungspolitischen Themen. Die Themen werden mit dem zuständigen Ministerium besprochen und mit den Ländern abgestimmt. Die Förderung erfolgt in Form eines Zuschusses. Die Höhe ist unterschiedlich und kann bis zu 100 Prozent betragen. In Köln werden die 7400 Euro, die die Einrichtung der beiden Mobilstationen kostet, aus dem Modellvorhaben des Bundesamtes finanziert. Insgesamt hat die Stadt Köln einen Zuwendungsbescheid über eine Fördersumme von 225.000 Euro erhalten. Mit dem Modellvorhaben sollen Verbesserungen für den Fußverkehr und Radverkehr im Projektgebiet Altstadt-Süd gefördert werden. In Ergänzung zu dem Projekt Mobilstationen wird derzeit unter anderem ein Fußverkehrskonzept für das Severinsviertel erstellt. Weitere Maßnahmen, wie die Einrichtung von Fahrradstraßen oder die Umwandlung einer Fahrspur auf der Ulrichgasse zugunsten eines Radfahrstreifens, sind für die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur vorgesehen und ebenfalls Bestandteil des Modellvorhabens.
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