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Kultur

(Süd)Stadtgeschichte: Der Fort I im Friedenspark

Mittwoch, 1. Juni 2011 | Text: Gastbeitrag | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Wenn ich als Junge mit der Rheinuferbahn zu den Großeltern fuhr wartete ich immer gespannt auf den großen Adler, der über den Bäumen zu schweben schien. Direkt, wenn die Bahn die Unterführung der Südbrücke passierte, kam er majestätisch auf der linken Seite in Sicht. Oft habe ich später als Student noch an dieses kindliche Staunen gedacht, nachdem ich selbst in der Südstadt wohnte. Meiner Freundin habe ich damals diesen Adler als Zeichen zum Ausstieg am Ubierring gezeigt, damit sie bei späteren Besuchen nicht zu weit fuhr. Wir machten an schönen Sommerabenden auch hier unsere Spaziergänge und genossen die Parkanlagen. Damals hieß er „Hindenburgpark“. In einem der Seitenräume waren seit den 70ger Jahren die „Easy Rider“ zuhause, die alte und seltsame Motorräder zu Shoppern zusammen schweißten.  Später sah unser Adler manches Mal doch sehr gerupft aus. Mal fehlte ihm der Schwanz, mal auch der Kopf. Wer auch immer meinte einen Scherz zu machen, wenn er unseren Adler so verstümmelte, den Südstädtern gelang es immer wieder den Adler zu kompletieren.

 

Foto: Jo Firmenich

Als die Franzosen, die 1794 Köln friedlich besetzt hatten, 1815 vor den Preußen aus Köln weichen, beschließen die Preußen köln als Festung auszubauen. Das jetzige Fort I wird 1830 als massive Rheinschanze dem Befestigungsring hinzugefügt. Durch Erweiterungen und Modernisierungen wird die Schanze 1841 zum Fort I und zählte nun bis zu 500 Mann Besatzung.

1911 endlich wird das Fort durch die modernen Kanonen militärisch unbrauchbar. Schon 1914 wird das Fort und seine Umgebung zum Park umgestaltet. Die wiedereröffnete Universität in der Claudiusstraße nutzt die Räume als Mensa. Doch schon 1927 wird hier ein Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges errichtet. Der schwebende Adler bekommt seine Säule. Nun heist das Fort „Hindenburg Park“. Während des 2 Weltkrieges baute man auf dem Dach eine Flack Stellung.
1950 ist er wieder Park. Seit den  70ger Jahre hat ein Motorrad Club, die „Hells Rider“ in einem Nebengebäude seine Clubräume und einige lose Gruppen treffen sich hier zum Bowl Spiel. 1978 wird auf dem Gelände des Fort eine offenes Kinder und Jugendzentrum mit Bauspielplatz eingerichtet. Zuerst noch mit einem Bungalow im Hof.

 


Foto: Jo Firmenich

Ende der 80ger Jahre wird der Park in „Friedenspark“ umbenannt und das Fort selber zu einer Jugendeinrichtung umgebaut. „Der Baui“. Eine Stehle am Eingang, die auf den Friedenspark hinweisen soll ist zur Zeit leider verschwunden.
Durch das Engagement von Anwohnern und Eltern kann der „Baui“ die rigorosen Kürzungen der Stadt auffangen und ist seit 1998 ein Teil Jugendzentren Köln gemeinnütige Betriebsgesllschaft mbH, kurz JUGZ.
Heute wird der Park und der „ Baui“ von allen Bewohnern geliebt und genutzt. Im „Baui“ gibt es inzwischen auch ein Café, dass von Jugendlichen Betrieben wird, die „Schickeria“.

 

 

Jo Firmenich ist Fotokünstler, Stadtführer und Südstädter.

Ein Portrait von ihm findet Ihr hier.

 

Am Sonntag, 5. Juni 2011 ist Tag der Forts. Am diesen Tag können alle Interessierten die denkmalgeschu?tzten Überreste der einst mächtigsten militärischen Verteidigungsanlage Europas, der preußischen Festung Köln, kostenlos besichtigen.
Das Programm, das in diesem Jahr unter dem Motto „Architektur statt Militär – Geschichte friedlich genutzt“ steht, enthält rund 50 Fu?hrungen und Vorträge an mehr als 30 Orten im gesamten Kölner Stadtgebiet. Bei dem abwechslungsreichen Besichtigungsprogramm stehen neben der Dokumentation der Geschichte die Nutzungen der alten Gemäuer im Vordergrund.

Das umfangreiche Begleitheft, das alle Fu?hrungen und Veranstaltung enthält, steht seit Anfang Mai 2011 unter www.tag-der-forts.de als PDF zum Download bereit.

 

 

 

Text: Gastbeitrag

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