Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
One event on 18. Januar 2019 at 20:00
One event on 19. Januar 2019 at 20:00
One event on 20. Januar 2019 at 20:00
„Zocker“ beruht auf „To Tavli“ (griechisch für „Backgammon“) von Dimitris Kechaidis, einem der bekanntesten griechischen Gegenwartsautoren. Die Bearbeitung von Kostas Papakostopoulos verlegt die Handlung aus dem Athen der 1970er Jahre ins Köln des Jahres 2018.
„Et hät noch immer jot jejange!“ Nach diesem Kölner Gebot leben auch der Italiener Gigi und der Grieche Vassilis, zwei kölsche Jungs aus der Südstadt und zugleich zwei europäische Jedermänner. Die beiden „Globalisierungsverlierer“, im Volksmund „Hartzer“, lassen sich von Pessimismus und Perspektivlosigkeit nicht beirren. Sie sehen sich als Männer für die großen Entwürfe, wollen aus der Masse herausragen, sich der Zwangsjacke der Anonymität entledigen. Fasziniert vom Wirbel der globalen Finanzströme wollen sie auch endlich am ganz großen Spieltisch mitspielen. Es den Maßanzugträgern nachmachen, all jenen, die ihr Spiel mit einer Virtuosität spielen, die beide bewundern.
In Papakostopoulos’ „Zocker“ nimmt der Titel nicht nur Bezug auf das Brettspiel. Vielmehr macht er den Fabelcharakter dieser Geschichte deutlich: Auf tragikomische Weise verkörpern die beiden Protagonisten in ihren Lebenslügen und Illusionen, im Streit wie in der Freundschaft die ganze Zerrissenheit unserer modernen Gesellschaft – eine europäische Gesellschaft zwischen großen Visionen einerseits und Orientierungslosigkeit andererseits. Bild: DGT