Vortrag im Historischen Archiv:
Heute findet der nächste Vortrag des Begleitprogramms zur aktuellen Ausstellung „Vergiss es! Nicht.“ statt. Dr. Julia Krämer-Riedel spricht zum Thema „Vergessenwerden – Fluch oder Segen? Archive und die Herausforderungen unserer digitalen Zeit“.

„Das Internet vergisst nichts“, heißt es, und der Satz hat einen bedrohlichen Unterton. Vergessen ist irgendwo auch ein notwendiger Vorgang, um nicht in der Unmenge von Informationen zu ertrinken: Vergessen ist wie aufräumen, entrümpeln, wie ein Frühjahrsputz. Sicher ist Vergessen auf der einen Seite ein Segen. Auf der anderen Seite ist die Vorstellung, dass von Personen oder Ereignissen nach einer gewissen Zeit nichts mehr bleibt, dass nichts und niemand sich mehr an sie erinnern wird, eine traurige.
Was genau tut ein Archiv, um seinem Auftrag, die Erinnerung für die Zukunft zu bewahren, nachzukommen? Und wo liegen die Herausforderungen bei der Sicherung der mittlerweile vielfach digital vorliegenden Informationen? Haben wir nicht doch auch ein Problem des Vergessenwerdens – Stichwort „Digitale Demenz“? Was bleibt tatsächlich an Informationen zu einer Person, wenn sich niemand aktiv darum bemüht, die Erinnerung an sie zu wahren? Und wo sind Archive heute gefordert, wenn es um das oft zitierte „Recht auf Vergessenwerden“ geht?

Eine Anmeldung zum Vortrag ist vorab unter der AnmeldungArchiv@stadt-koeln.de nötig. Alle Infos und Termine des Begleitprogramms finden sich auf: https://vergissesnicht.de/: Das Tragen einer medizinischen Maske ist während der Veranstaltung im Archivgebäude und im Vortragssaal verpflichtend. Es gilt die 3G-Regel (Geimpft, Genesen, Getestet).