Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
Leipzig im 18. Jahrhundert: Als Johann Christoph Gottsched nach dem frühen Tod seiner Frau Luise eine Biografie über sie zu Papier bringt, ist Dorothea Bach über das Werk so aufgebracht, dass sie beschließt, ihre eigenen Erinnerungen aufzuzeichnen und Luises aufklärerische Errungenschaften ans Licht zu bringen. Angela Steidele verknüpft in ihrem zweiten Roman Aufklärung historische Fakten mit poetischer Fiktion. Im Gespräch mit Angela Gutzeit spricht sie über die Sicht weiblicher Protagonistinnen auf die Epoche der Vernunft.
In ihren Werken wie Rosenstengel oder In Männerkleidern verbindet Angela Steidele wissenschaftliche Recherche und poetische Fantasie und ermöglicht somit einen einzigartigen Blick auf historische Ereignisse und Charaktere. Mit ihrem neusten Roman begibt sie sich ins Leipzig des 18. Jahrhunderts. Dorothea, die älteste Tochter von Johann Sebastian Bach, echauffiert sich über Johann Christoph Gottscheds Biografie über seine früh verstorbene Frau Luise. Das ist doch so gar nicht gewesen, denkt sie sich und beginnt ihre eigenen Erinnerungen niederzuschreiben. Leichthändig und heiter zeichnet Angela Steidele in ihrem Roman ein gewitztes Porträt der Aufklärung aus Frauensicht. Mitreißend erzählt sie von Musikern und Buchdruckern, Dichterinnen und Schauspielerinnen, von Turbulenzen des Geistes, wissenschaftlichen Höhenflügen und von der Weltweisheit in der Musik. Historisch versiert, unsere Gegenwart im Blick, schildert sie Schicksalsjahre einer Epoche, in der es kurz möglich schien, Frauen und Männer könnten gemeinsam die Welt zur Vernunft bringen.