Christoph Sieber fokussiert sich längst nicht mehr auf die Marionetten des Berliner Puppentheaters, sondern viel mehr auf die Strippenzieher und Lobbyisten im Hintergrund. Mit großer Leidenschaft und einer gehörigen Portion Empörung spielt hier einer gegen die bestehenden Zustände an. Man spürt in jeder Minute dieses Abends, dass die Pointen kein Selbstzweck sind, sondern es Sieber darum geht, seine Beobachtungen und Analysen mitzuteilen. Durch seine einzigartige Bandbreite stilistischer und inhaltlicher Finessen gelingt es ihm, das Publikum mitzureißen und immer wieder zu überraschen. Das Leben ist eine Zumutung. Aber mit Christoph Sieber lässt sich diese Zumutung leichter ertragen.