Köln-Premiere
Wenn einen eigentlich normale Dinge wie Arbeit, Wäsche und Freizeitlayout in derart stressigen Anspruch nehmen, dass man meint, man kommt nicht mehr dazu, nach sich selbst zu schauen, dann braucht man eine Auszeit.
Eine Auszeit ist eine Zeit, in der man ausschließlich nach sich selber schaut. Selbstreflektiv und wertschätzend. Behutsam und neugierig.
Es kann allerdings sein, dass derjenige, nach dem man schauen wollte, gar nicht mehr da ist. Und derjenige, den man vorfindet, gehörig nervt.
Uli Boettcher hat sich in den letzten beiden Jahren immer wieder eine Auszeit genommen und sich dabei völlig neu kennen gelernt. Die Frage ist, ob das auch für andere aufgeht? Wird Boettchers leichte Reizbarkeit künftig als reizend wahrgenommen? Seine schnelle Erregbarkeit als erregend? Finden Mitmenschen seine Abgespanntheit möglicherweise sogar spannend? Fragen, die seine Frau bereits mit einem unverlangten, aber eindeutigen „Nein“ beantwortet hat, die objektiv aber noch vor Publikum überprüft werden müssen.
Bild: trashlight