Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
Die Wahrnehmungs- und Wirkungsgeschichte der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach ist seit ihrer ersten Wiederaufführung durch F. Mendelssohn-Bartholdy im Jahr 1829 durchzogen von judenfeindlichen Tönen, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befördert von Nationalismus und Antisemitismus. Mit dem Ende des Dritten Reiches fand auch die politische und rassistische Ausprägung ihr Ende; es überlebte ihre religiös- kirchliche Variante. J. M. Schmidt deckt im Vortrag Anhaltspunkte für judenfeindliche Wirkung und Wahrnehmung im Text der Matthäuspassion auf. Am Ende stehen Gedanken zu einem neuen Hören und Verstehen der Matthäuspassion, die das judenfeindliche Erbe ihrer Rezeptionsgeschichte hinter sich lassen.