Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
Alexandre lebt mit seiner Familie in Lyon. Durch Zufall entdeckt er, das der Priester, der ihn als Kind sexuell missbraucht hat, nach wie vor in Amt und Würden ist und ihm immer noch Kinder anvertraut werden.
Verstört und wütend trifft er einen mutigen und folgenschweren Entschluss: Er will sein Schweigen brechen und den Mann öffentlich anklagen. Aber der Priester ist hoch angesehen und hat mächtige Verbündete.
Also sucht Alexandre nach anderen Opfern, die bereit sind gegen den Priester auszusagen. Er findet schließlich in François und Emmanuel Verbündete und sie gründen eine Selbsthilfeorganisation „La Parole Libérée“ (Das befreite Wort).
Aber der Kampf lässt auch alte Wunden wieder aufbrechen und ruft verdrängte Erinnerungen wach. Jeder der drei Männer leidet noch immer an den Folgen des Missbrauchs. Auch die perfiden Verharmlosungs- und Vertuschungsbestrebungen der Kirche, und teilweise auch des eigenen Umfelds, sind für die drei Männer kaum zu ertragen.
Der Film basiert auf dem Fall von Pater Bernard Preynat, der 2016 wegen sexueller Übergriffe auf rund 70 Jungen angeklagt wurde. Zudem steht auch Philippe Barbarin, seit 2002 Erzbischof in Lyon, vor Gericht, weil er Preynats gedeckt haben soll.
Der Titel des Films stellt eine Anspielung auf eine Äußerung Barbarins dar, die für öffentliche Entrüstung gesorgt hatte: Die Taten Preynats seien „Gott sei Dank verjährt“.