Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
Wenn Pianist/Sänger Cat Lee King und Drummer/Harpspieler/Sänger Mighty Mike loslegen, dann wird aus klassischem R&B der 50er Jahre düsterer Voodoo-Boogie, bei dem keine Gefangenen gemacht werden.
Pianoblues steht heutzutage oft in der Gefahr in akademischer Schönheit zu erstarren. Zum Glück gibt es Ausnahmen wie etwa The Claudettes. Oder eben den grad 20jährigen Cat Lee King. Bei denen hört man die noch junge Liebe zu wilden Rockern wie dem ganz jungen Jerry Lee Lewis, zu Ray Charles vor seiner Liebe zum Schmalz und zu Piano-Songwritern wie Ben Folds. Das ist wild, dreckig, düster und manchmal nicht nur ein wenig angsteinflößend. Besonders wenn sie King wie hier auf „Grits n Gravy“ mit Mighty Mike zusammentut: dessen düstere Harp, sein stoisch-brutales Schlagzeug und überhaupt die Energie der Livesession, bei denen das Album auf Band gebracht wurde, sorgt zuweilen für stockenden Atem. Ok, King lässt sich nicht auf die akustische Tastatur festnageln. Wenn nötig, lässt er die Orgel heulen oder verlegt sich auf andere Keyboards. Aber das geht schon völlig in Ordnung. Und zum Glück sind auf dem Album nur acht Lieder, sonst könnte es auf der Tanzfläche Zusammenbrüche vor Erschöpfung geben. Eine faszinierende Debütscheibe – leider zu spät bei uns für die Umfrage zu den Alben 2013…
Tickets gibt es hier.