Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
An event every week that begins at 11:00 on Samstag, repeating until 19. August 2022
An event every week that begins at 11:00 on Dienstag, Mittwoch, Donnerstag and Freitag, repeating until 19. August 2022
Umfassende Ausstellung mit Werken der bedeutenden amerikanischen Fotografin Helen Levitt in Zusammenarbeit mit dem Nachlass der Künstlerin. Levitts Schaffen reflektiert ihre große Leidenschaft für die Street Photography und ihren einflussreichen Beitrag zur Fotografie des 20. Jahrhunderts.
Helen Levitt (1913-2009) beginnt Anfang der 1930er Jahre in ihrer Heimatstadt New York ihre intensive Auseinandersetzung mit der Fotografie, die sie zeitlebens fortführen wird. Zu ihren frühen Förderern zählen vor allem Henri Cartier-Bresson sowie Walker Evans, für dessen wegweisende Ausstellung American Photographs sie 1938 Abzüge anfertigt. Levitts eigene Fotoarbeiten sind 1940 in der Eröffnungsschau der Fotoabteilung im Museum of Modern Art in New York vertreten, und bereits drei Jahre darauf richtet das MoMA ihr eine Einzelausstellung mit dem Titel Photographs of Children aus. Thematisch beschäftigt sich die Künstlerin von Beginn an mit dem Leben auf den Straßen New Yorks und erkundet mit ihrer Kamera vor allem weniger privilegierte Stadtviertel wie Spanish Harlem und die Lower East Side. Hier findet sie ihre Motive in alltäglichen zwischenmenschlichen Begebenheiten, den improvisierten Spielen der Kinder, den Kreidegraffiti und für eine spätere Serie auch in der U-Bahn als Mikrokosmos der vielen Gesichter New Yorks.
Levitts Fotografie verbindet Dokumentation und Poesie zu einer Ästhetik der Straße. Ihre Silbergelatineabzüge gelten als unsentimentale Dokumente des urbanen Amerika, und werden von Walker Evans als „anti-journalistisch“ charakterisiert. Sie repräsentieren die Einwohner der Metropole auf besonders empathische und authentische Weise und entlarven zugleich den amerikanischen Traum als ewigen Mythos. Die Situationen sind feinfühlig und mit Gespür für visuellen Humor beobachtet, aber stets mit respektvoller Distanz aufgenommen, nichts ist inszeniert. 1959 und 1960 erhält Levitt jeweils das angesehene Guggenheim Stipendium und wendet sich daraufhin als eine der ersten Künstlerinnen der Farbfotografie zu. Vornehmlich in den 1970er und 1980er Jahren werden hochwertige Dye Transfer Abzüge mit beeindruckender Farbigkeit von ihren Fotografien angefertigt, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind. Diese wirken so direkt wie ihre Schwarz-Weiß-Bilder, zeugen aber auch davon, wie das private Leben sich immer weniger auf der Straße abspielt, sondern sich zunehmend nach innen zu verlagern scheint.
Ausstellungsdauer:
Bild: Film Documents LLC