Fritz Eckenga ist in sich gegangen, um ein neues Programm zu suchen. Er wurde zwar fündig, aber er musste ihm einen ehrlichen Namen geben: HIRNSCHMELZE. Der enorme Wirklichkeitsverbrauch war kaum noch zu bewältigen. Der Schädel brummte. Irgendwo zwischen Frontalllappen und Stammhirn hatte sich zuviel schmoddriger Content angesammelt. Im Brägen sah’s aus wie bei Elon Musk in der Besucherritze. Verwahrlosung drohte. Was tun? Witzlose Zeiten? Schlimme Lage? Nachrichten deprimierend? Bilder grauenhaft? Ja, doch, kann man so sagen. Einerseits. Andererseits heißt es aber doch immer >Lachen ist die beste MedizinTumor ist, wenn man trotzdem lacht.< Sollte der Onkologe zur Stimmungsaufhellung besser nicht seinem Chemo-Patienten sagen. Falsche Richtung. Andersrum geht der aber. Eckenga reimt „Gottes Sohn“ auf „Schmierinfektion“ und „Pandemie“ auf „Eucharistie“. Ob es nur um das Verhalten der Mitmenschen im Supermarkt geht oder um das Weltkulturerbe Wärmepumpe – für die großen und kleinen Probleme findet Fritz Eckenga deutliche Worte, gereimt oder ungereimt, auf jeden Fall abr satirisch verpackt – von leicht ironisch bis behutsam zynisch.
Bild: Ralf Rottmann