Geht durch die große Eingangstür des Mietshauses, dann geradeaus weiter durch das Tor. Jetzt steht Ihr im Hinterhof, links neben Euch die Abfalleimer, die riechen mal weniger, mal mehr. Schreiet am besten zügig weiter, rechts herum, vorbei an der alten Kastanie, die ihre Äste in das bisschen Himmel reckt. Gleich dahinter befindet sich der Eingang zum Hinterhaus. Über ein schmales Treppenhaus kommt Ihr in den zweiten Stock hinauf. Vor Euchn befindet sich nun die rote Eingangsstür. Dahinter haust der Egers mit der Frau.
Tretet ein! Hinten in der Wohnung, da liegt er im Bett und träumt seine lustigen Nachrichten. Im Wohnzimmersessel sitzt er und schüttelt den Kopf deswegen. Kommt mit in die Küche, da hat er gerade ein Käsebrot gegessen, man kann den Käse noch riechen. Jetzt lehnt er sich zum Küchenfenster hinaus. Ihr könnt ihm direkt über die Schulter blicken. Man hört die alte Frau Schlitzbier aus dem Vorderhaus husten. Einen Stock darunter plärren die Bahulgenkinder und die Kindsmutter; es geht um die Feuerkäfer vom Bub, die im Bett herumlaufen, sie plärren so laut, dass einem schier die Synapsen aus dem Ohr herausfallen. Schnell schließt der Egersdörfer das Fenster wieder und da hat er Euch entdeckt. Doch Ihr braucht keine Angst zu haben, er tut Euch nichts. Er kocht Euch sogar einen Kaffee. Ihr müsst Euch nur zu ihm an den Küchentisch setzen und ihm zuhören und schon erzählt er Euch, was es mit dem Husten und den Käfern auf sich hat und welche Nachrichten aus dem Hinterhaus es noch gibt. Er ist ein guter Erzähler und Ihr seid das perfekte Publikum.
Bild: Stephan Minx