Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
KÖLN-PREMIERE
Zurecht werdet Uhr Euch nun fragen: Hat er das wirklich gesagt? Hat er nicht. Aber es wäre doch ein schöner Anfang für einen solchen Text, der nun die Schwierigkeit meistern soll, etwas zu erklären das man einfach live erleben muss. Denn es gibt eben solche Phänomene, deren Wirkung auf Bildern oder in Erklärungen nicht an das Liveerlebnis heranreicht: Polarlichter zum Beispiel, oder ein Nacktmull. Sowas muss man mit eigenen Augen sehen. Genau wie dieses Bühnenprogramm.
Klar, man könnte jene urkomischen Geschichten anpreisen, die Quichotte von sich und den Irrungen der Menschheit zu erzählen weiß. Man könnte sich der rührenden Poesie widmen, mit welcher er sich auf die Seite derjenigen schlägt, deren gesellschaftliche Stimme kaum gehört wird. Man könnte die Sinfonie der Zwischentöne erwähnen, mit welcher er das Publikum bespielt und dabei politisch ist, ohne aufdringlich zu werden. Es wäre natürlich der Freestylerap zu nennen, der jedes Mal den Saal zum Kochen bringt – bei welchem die Zuschauer interagieren. Und natürlich müsste man von den Liedern erzählen, die das Ganze in ein musikalisches Gewand kleiden.
Aber würde das ausreichen, um etwas zu beschreiben, das sich erst auf einer Bühne für das Publikum in Gänze entfalten kann? Sie ahnen es. Also, warum packt Ihr nicht eine Wunderkerze ein und schaut Quichotte dabei zu, wie er das kreative Innere seines Kopfes nach außen kehrt. Und vielleicht werdet Ihr, bei aller Zurückhaltung, dann feststellen: Das ist alles nicht viel weniger als ein Spektakel.