Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
Regina Schilling, Philipp Felsch und Frank Witzel werfen einen Röhrenblick in die Abgründe der alten BRD
Der Kulturwissenschaftler und Historiker Philipp Felsch und der Schriftsteller Frank Witzel stellen in ihrem ebenso klugen wie selbstironischen Gesprächsbuch BRD Noir fest, dass die alte Bundesrepublik angesichts globaler Krisen zunehmend romantisiert wird und eine Sehnsucht nach dem scheinbar heimeligen Rheinischen Kapitalismus und dem Biedermeier von Helmut Schmidt wächst.
Grimme-Preisträgerin Regina Schilling hat mit ihren spektakulären, akribisch recherchierten Dokumentarfilmen Kulenkampffs Schuhe (über die deutschen Entertainer der 1950er- und 1960er Jahre) und Diese Sendung ist kein Spiel (über „Aktenzeichen XY“ und dessen Erfinder Eduard „Ede“ Zimmermann) die Fallen dieser Sehnsucht mit Blick aufs deutsche Wirtschaftswunderfernsehen aufgezeigt. Zusammen mit dem Historiker Per Leo sprechen sie über Mythen und Abgründe der BRD, über „Derrick“ und die Raffinessen kollektiven Fernsehens.