Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
Eine Veranstaltung, die im Abstand von 1 Woche(n) um 11:00 Uhr am Sonntag stattfindet und bis zum 24. Juli 2023 wiederholt wird.
Eine Veranstaltung, die im Abstand von 1 Woche(n) um 15:30 Uhr am Mittwoch und Freitag stattfindet und bis zum 24. Juli 2023 wiederholt wird.
Die Ausstellung Harvest Handmade (Von der Hand in den Mund) zeigt Portraits, Landschaften und Feldfrüchte von alternativen Bauernhöfen in den südindischen Provinzen Maharashtra und Goa, und den brasilianischen Bundesländern Bahia, Minas Gerais, Alagoas und Rio de Janeiro. Auch Bilder von Müllsammlern auf indischen und brasilianischen Mülldeponien sind zu sehen. Sie präsentieren Nahrungsmittel, von der Wegwerfgesellschaft bereits aussortiert. Rund 30 % der weltweit produzierten landwirtschaftli- chen Produkte erreichen nie den Tisch des Konsumenten. Sie verrotten, werden vernichtet, im Glücksfall landen sie wegen Schönheitsfehlern auf den Müllkippen, weil eine Kartoffel glatt wie ein Apfel aussehen soll, und nicht knollig wie ein Erdapfel.
Bedingt durch die Corona-Pandemie und die Vorläufer-Seuchen wie Vogelgrippe, Rinderwahn und Schweinepest, verursacht durch den verantwortungslosen Umgang mit der Tierwelt, und den massiven Einsatz von Pestiziden und Herbiziden ist das Thema “nachhaltiger Anbau und gesunde Ernährung” heute buchstäblich in aller Munde.
Auch die Länder des BRICS – Blocks, die 40 % der Weltbevölkerung vereinen, versuchen notgedrungen, Alternativen zu Massentierhaltung und Monokultur zu finden.
Indien wendet sich ab von den Prinzipien der sogenannten Green Revolution, die auf Genmanipulation des Saatguts und massivem Einsatz von Agrochemie basierte, und seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Hungersnot auf dem Subkontinent unter Kontrolle brachte. Reis- und Weizenplantagen verdrängten die Biodiversität der traditionellen Landwirtschaft, laugte die Böden aus und machten die Bauern von den Produkten der Chemiekonzerne abhängig.
Die Bauern erkrankten beim Umgang mit den Giftstoffen, verschuldeten sich mit dem Kauf der Chemikalien – die immer weniger Wirkung zeigten. Die Pflanzenschädlinge wurden resistent. Missernten und Preisstürze waren die Folge, was unzählige indische Kleinbauern in den Freitod trieb. Es entstehen landwirtschaftliche Kooperativen, die den Weg in die Zukunft in der Tradition suchen, nun neben Reis auch Hirse anbauen, Kuhdung auf ihre Felder streuen, statt Glyphosat zu sprühen.
Text & Bild: Micha Ende
Ausstellungsdauer: 2.–24. Juli 2023
Öffnungszeiten: MI & FR, 15.30-18.30 Uhr, SO 11-14 Uhr