Dem über unsere Worte hinausreichenden, dem Unsagbaren, Ausdruck zu verleihen und es zu bebildern ist ein menschliches Bedürfnis und mein künstlerischer Antrieb. Dazu nutze ich die Quelle der Improvisation, die ich als Begegnung mit dem Unbekannten in mir verstehe und somit als Raum für unvorhersehbare Potentiale – immanente und transzendente. Vom Licht ausgelöste improvisierte Bewegungen und Traum-Texte dienen mir als Vehikel für eine Reise zu mir selbst. Unsicherheit lasse ich zu, mache mich verletzlich. Die Basis meiner Recherche ist die Bewegungsform des Amerta-Movements aus Java, eng verknüpft mit Meditationsarten, sowie der Nachlass meiner Großmutter Ree-Curta (1919-2017) in Form von Collagen, Briefen und Büchern. Sie (beg)leitet mich auf meiner Reise und in der Gestaltung meiner Performance. Als Kennerin der Mystik, für mich verstehbar geworden als common sense der Religionen, als Aussöhnung und Freiheit, lässt sie mich aus einem reichhaltigen Lebensarchiv schöpfen.

Wo ich Ihre Aufmerksamkeit mit diesem Text nun habe, ist es mir ein Bedürfnis noch etwas anderes zu schreiben: Es ist absolut notwendig, dass JEDER Einzelne sein Verhalten auf den Klimaschutz hin überprüft und umstellt. Das ist unumgänglich. Fast alle Menschen im sogenannten Westen haben eine im weltweiten Vergleich gesehen enorme Wirkmacht – alleine durch ihr Konsumverhalten. Die Demokratie und die Politik ist naturgemäß langsam, sie wird es nicht rechtzeitig schaffen angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Fresst weniger Fleisch, fliegt weniger, alles weniger. Wir sind alle gleich viel Schuld. Lasst uns doch wenigstens etwas entgegensetzen, anstatt so resigniert abzuhängen und uns depremiert zu betäuben. „Und wenn die Welt morgen untergeht, Pflanze ich heute einen Apfelbaum.“ So habe ich wenigstens meine Kräfte eingesetzt. Es tut eben gut, etwas zu tun. Machen.

Reservierung unter tabor@constantin-leonhard.de