Thomas Freitag liest.spielt.erzählt.
Woher kommt die menschliche Unfähigkeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen? In seinem neuen Programm, das den Titel seiner Audiobiografie trägt, versucht Thomas Freitag spielend, lesend und erzählend darauf eine Antwort zu finden. Wenn man sich mit der Vergangenheit beschäftigt, eröffnet es den Blick in die Zukunft. Schnell wird offenbar, dass die politischen Fehlentwicklungen rundum schon früh erkennbar waren, aber nichts oder zu wenig wurde dagegen getan. So zieht Thomas Freitag Bilanz und guckt zugleich nach vorne. Seine Quintessenz ist eine ganz persönliche, denn er hat die Geschichte des deutschen Kabaretts maßgeblich mitgeschrieben. Er hat vier Kanzlerschaften parodistisch in die Knie gezwungen und wenn Angela Merkel im Kanzleramt die Koffer packt, wird er garantiert immer noch auf der Bühne stehen. Ob Nato-Doppelbeschluss, Mauerfall oder 9/11, zu allem hatte Thomas Freitag den passenden kabarettistischen Kommentar. Mit komödiantischem Blick und klarer Haltung stellt er sich auch der Selbstkritik. Denn was genau ist eigentlich falsch gelaufen, wenn man Franz-Josef Strauß verhindern wollte und am Ende Donald Trump in die Augen blicken muss?
Hinter uns die Zukunft ist eine rasante Mischung aus spitzzüngigen Aktualitäten, biografischen Bonmots und bewährten Nummern. Es ist sein 18. Soloprogramm und mit Abstand sein persönlichstes. Und als einer der Wenigen seiner Zunft, schafft er, aus dem persönlich Erlebten immer noch Hoffnung für Morgen zu schöpfen.
Bild: Pepjin Vlasman