Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
Ein Film über die Schrecken der Einbildungskraft
William Shakespeare / Orson Welles
Orson Welles produzierte einen expressionistischen, unvergleichlich düsteren Film, der weniger in einem Schottland der Vorzeit als in traumartig lösgelosten Nebeln des Unbewussten zu spielen scheint. »ES« beginnt mit Shakespeare, und niemand ging so weit wie er.
Shakespeare, der in einem letztlich unbegreiflichen Alleingang den westlich-neuzeitlichen Menschen, also viele von uns, erst erfunden hat, schuf mit Macbeth im Jahr 1606 einen Königs-mörder, der seinen eigenen Untergang herbeiführt, weil er von einem Übermaß an Vorstellungskraft heimgesucht wird. Einen Poeten wider Willen, der deshalb seinen verbrecherischen Taten selbst nicht gewachsen ist.
USA 1948, 107 min, Original Englisch mit deutschen Untertiteln,
mit Orson Welles, Jeanette Nolan, Dan O‘Herlihy, Roddy McDowall u.a.
Moderation: Klaus Findl, Bild: Wikimedia Commons
Nach dem Film gibt es auf Wunsch die Möglichkeit einer Diskussion.