Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
Ein Charity Event des Orangerie Theater – kuratiert von Lisa Bihl – Live-Musik, Ausstellung, Lesung und Performance
Traditionell ist der 14. Februar der Tag, an dem die Idee der romantischen Liebe gefeiert wird. Spätestens nach dem Lesen von Şeyda Kurts Buch Radikale Zärtlichkeit (2021) haben viele Menschen damit begonnen das und das patriarchale Gewaltkonstrukt dahinter kritisch zu hinterfragen. Das Orangerie Theater Team hat sich deshalb entschieden den Valentinstag jedes Jahr zu einem Tag des Aktivismus gegen das Konstrukt romantischer Liebe zu machen, der von eine:r Kölner Künstler:in kuratiert wird. In diesem Jahr konnten wir die preisgekrönte Kölner Schauspielerin Lisa Bihl dafür gewinnen. Das Thema: Die Sichtbarkeit und Beendigung der Gewalt gegen alle weiblich-identifizierten Menschen (cisgender, transgender und solche mit fließenden Identitäten, die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind) und heranwachsenden Personen. Wir sind davon überzeugt, dass Kunst und Aktivismus zusammenkommend, die Kraft haben, Systeme zu verändern und die Gesellschaft zu reformieren.
Triggerwarnung: Die Veranstaltung thematisiert explizite Erfahrung der Gewalt und sexuellen Nötigung und Vergewaltigung gegen Frauen und weiblich-identifizierte Menschen. Darüber hinaus beschäftigt sich die Performance Die Frau, die gegen Türen rannte mit Alkoholmissbrauch und Suchterfahrungen. Wir möchten Sie hiermit ausdrücklich warnen, dass die präsentierten Inhalte (vorhergegangene) Erfahrungen und Emotionen auslösen können.
Es werden spenden für die u.g. Organisationen gesammelt
LESUNG
Auszug aus Die Entschuldigung von Eve Ensler, gelesen von Axel Gottschick und Lisa Bihl
Für jede Frau, die noch auf eine Entschuldigung wartet. Eve Ensler hat sich selbst einen Brief geschrieben. Im Namen ihres verstorbenen Vaters. Es ist eine fiktive Anerkennung und Auseinandersetzung eines Täters über das, was er seiner Tochter angetan hat. Worte geschrieben von einer Autorin, die selbst von ihrem Vater misshandelt wurde und vergebens auf eine Entschuldigung wartete Durch sein Geständnis und seine Entschuldigung kann Eve Ensler ihn und seine Taten endlich loslassen und zu sich selbst finden.
In einem kraftvollen Akt der Emanzipierung und Selbstfindung werden die nie gesprochenen Worte von Axel Gottschick vorgetragen – die unausgesprochenen Worte eines Täters, der sich reflektiert und endlich entschuldigt.
Axel Gottschick ist freischaffender Schauspieler und Sprecher. Er ist verheiratet und Vater von einer erwachsenen Tochter. „Als Schauspieler und Vorleser bin ich das Instrument, um eine Figur oder einen Text lebendig werden zu lassen. Wenn „Es“ spielt oder spricht, habe ich das Ziel erreicht.“
PERFORMANCE
Lisa Bihl zeigt einen Ausschnitt aus dem Theaterstück Die Frau, die gegen Türen rannte von Roddy Doyle. Ein furioser Monolog über eine enttäuschte Liebe und den unermüdlichen Versuch, das Leben aus eigener Kraft in den Griff zu bekommen.
Im Anschluss sprechen wir mit Vertreter:innen aus dem „Frauenberatungszentrum Köln e.V.“ (Chiara Makowski), Verein „FrauenLeben“ (Margret Schnetgöke) und dem Projekt „Menschsein ohne Gewalt“ (AWO Köln) (Marc Thomas). Moderiert wird die Gesprächsrunde von Sarah Youssef.