Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
“Warum habt ihr geschwiegen?” – Kirche und „Judenfrage“ im Nationalsozialismus
Das Problem des Antisemitismus ist nach wie vor in Deutschland aktuell. In Wittenberg wurde um eine judenfeindliche Abbildung an Luthers Predigtkirche gestritten. Die Weltkunstausstellung Documenta in Kassel war ebenfalls von Vorfällen überschattet. Das sind nur wenige Beispiele für die Feindlichkeit, die dem Judentum auch heute noch entgegengebracht wird. Gerade für die Zeit des Nationalsozialismus war die „Judenfrage“ eine zentrale Auseinandersetzung in der Kirche. Die Gruppe der Deutschen Christen wollten das Christentum „entjuden“, d.h. alle jüdischen Einflüsse daraus entfernen. Die Bekennende Kirche hielt an der Hebräischen Bibel fest, konnte sich aber zu einer Stellungnahme für jüdische Menschen nicht durchringen. Der große Theologe Karl Barth hat das nach dem Krieg bedauert.
Die Lesung lässt originale Stimmen der Zeit erklingen und stellt die Berliner Lehrerin Elisabeth Schmitz in den Mittelpunkt, die vergeblich dafür kämpfte, dass sich die Bekennende Kirche für die Juden äußern sollte.