Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
Nach Johann Wolfgang Goethe
Wenn die Welt sich verändert, wandeln die menschlichen Gefühle sich mit ihr, doch mit anderer Geschwindigkeit. Wehe, wenn Welt und Gefühle nicht mehr zusammenpassen. Goethes „Leiden des jungen Werther“ ist ein Buch über die Macht der Gefühle – der leidenschaftlich-fiebrigste und wohl auch gefährlichste Roman deutscher Sprache. Als „Werther-Effekt“ wird die Annahme bezeichnet, dass erzählte und tatsächlich vollzogene Selbstmorde miteinander zusammenhängen.
In Goethes Roman berichtet die Titelfigur Werther, ein junger Mann, in Briefen, wie er sich nach und nach ins Verderben stürzt beim Versuch, sein Empfinden in Einklang zu bringen mit einer Gesellschaft im Umbruch. Das Werk steht an der Schwelle des Maschinenzeitalters; 1769, fünf Jahre vor Erscheinen der Erstausgabe, ließ James Watt die Dampfmaschine patentieren. Natur, Gemeinschaft, Familie, nirgendwo findet Werther mehr eine Heimat. Vor allem aber ist „Werther“ die Geschichte eines gebrochenen Herzens. Er verliebt sich auf den ersten Blick: Als Lotte, verlobt mit Albert, ihren zahlreichen Geschwistern das Brot schneidet, verliert er sich an sie.