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Kultur

The Good, the Bad and the Very Ugly

Donnerstag, 31. Oktober 2013 | Text: Nora Koldehoff | Bild: Privat

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Wem der heutige Horror am Tag vor Allerheiligen nicht reicht, der hat diesmal auch am Feiertag (01.11.2013) selbst noch einmal die Gelegenheit, einen Nachschlag zu bekommen:
Im Cöln Comic Haus an der Bonner Straße wird Tillmann Courth einen Bild-Vortrag über die Horror-Comics  der fünfziger Jahre mit dem Titel „The Good, the Bad and the Very Ugly“ halten.
Zwar ist Comic-Historiker kein Beruf aus dem Katalog des Arbeitsamtes, aber der Kölner machte seine schon in den achtziger Jahren geweckte Leidenschaft zu seiner Mission. Seit zwei Jahren betreibt Courth die Internetseite fifties-horror.de. Die Bühnenerfahrung aus seiner Zeit als Comedien nutzt er außerdem, um sein Interesse in kurzweiligen Vorträgen auch anderen zu vermitteln. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Comics aus der Anfangszeit des Horrorheftes, den frühen 1950er-Jahren. Speziell Horror-Comics, weil diese in seinen Augen besonders kreativ, spannend und lustig sind und weil in ihnen dem Leser mit einer Dreistigkeit Dinge zugemutet werden, die ihresgleichen suchen.
Und speziell die Horror-Comics der frühen 1950er Jahre, weil dies ihre erste und auch gleichzeitig erfolgreichste Zeit war. Zeichner und Verlage hatten damals einen neuen Markt für sich entdeckt und in großer Geschwindigkeit gefüllt – weil sich auf diese Weise ein ’schneller Dollar‘ verdienen ließ. Viele weitere Verlage zogen nach. Und so, wie zu allen Zeiten in allen Medien gut laufende Formate übernommen und auch kopiert werden, brach daraufhin auch in der Comic-Welt ein regelrechter Boom aus.

 

Horror -Comics – Unfreiwillige Komik mit wissenschaftlicher Ahnungslosigkeit.

90 Prozent aller Comics zu allen Zeiten, sagte Courth, seien Schund. Und gerade die frühen Horror-Comics zeigten besonders haarsträubenden Nonsens, wiesen eine unfreiwillige Komik auf und zeichneten sich durch wissenschaftliche Ahnungslosigkeit aus. Die Hefte wollten nicht als Kunstform verstanden werden, sie waren Massenunterhaltung für den schnellen Konsum,  dabei aber wild und kreativ und hatten karikaturistische und oft irrwitzige Züge. Und gerade darin sieht Courth ihren besonderen Charme.

Der etwa einstündige Vortrag soll eine Einführung in die Welt dieser 50er-Jahre-Comics geben, sie historisch einordnen, ihre politische und gesellschaftliche Dimension aufzeigen – und vor allem Lust auf das Genre wecken.

Anlass für den Vortragstermin ist allerdings nicht, wie man meinen könnte, tatsächlich die zeitliche Nähe zu Halloween, sondern zur Comicbörse, die am nächsten Tag (02.11.2013) in der Mülheimer Stadthalle stattfindet. Und deren Veranstalter zusammen mit der Schmitz-Lippert-Stiftung und JNK Media die Veranstalter des „Cölner Comic-Abends“ sind. Der Eintritt ist frei.

The Good, the Bad and the Very Ugly
Lichtbildvortrag von Tillmann Courth über die Horror-Comics der 1950er Jahre
Am 01.11.2013, beginn 18 Uhr
Eintritt frei
Cöln Comic Haus
Bonner Str. 9
50678 Köln

Text: Nora Koldehoff

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