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Aufgeschnappt

U-Bahn-Teilinbetriebnahme Süd in Gefahr

Donnerstag, 14. Juni 2012 | Text: Wassily Nemitz

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Die Teilinbetriebnahme Süd der Nord-Süd-Stadtbahn steht auf der Kippe: Die Stadtverwaltung schlägt einen Verzicht auf die Maßnahme vor. Das geht aus einer Beschlussvorlage hervor, die dem Verkehrsausschuss heute zur Vorberatung vorgelegt wird.

Die Teilinbetriebnahme Süd der Nord-Süd-Stadtbahn steht auf der Kippe: Die Stadtverwaltung schlägt einen Verzicht auf die Maßnahme vor. Das geht aus einer Beschlussvorlage hervor, die dem Verkehrsausschuss heute zur Vorberatung vorgelegt wird. Nach Angaben der Stadt würden bei einer Teilinbetriebnahme Süd auf dem Abschnitt Rodenkirchen-Severinstraße zusätzliche Investitionskosten von 7,8 Milliarden Euro entstehen, außerdem kämen etwa 8,32 Millionen Euro jährliche Betriebskosten hinzu. Würde hingegen auf eine Teilinbetriebnahme verzichtet, betrügen die jährlichen Kosten für Abschreibungen und Absicherung der bereits fertigen Haltestellen rund 1,69 Millionen Euro. Bei einem Verzicht auf die vorzeitige Inbetriebnahme des südlichen Teilabschnitts wären also Minderausgaben von 6,63 Millionen Euro jährlich einzuplanen, außerdem fielen die einmaligen Investitionen weg.
Die KVB hatte sich in der Vergangenheit für die Teilinbetriebnahme ausgesprochen. Pressesprecherin Gudrun Meyer sagte bei einer Besichtigung der Haltestelle „Chlodwigplatz“ im März gegenüber „Meine Südstadt“, ihr Unternehmen könne die Strecke im Jahr 2015 in Betrieb nehmen. Dabei würde eine neue Linie 17 zwischen „Rodenkirchen Bahnhof“ und „Severinstraße“ verkehren. Die zusätzlichen Investitionen im Verhältnis zur Inbetriebnahme der Gesamtstrecke ergeben sich vor allem aus einem speziellen Signalsystem, das installiert werden muss, weil durch die fehlende Gleiswechselmöglichkeit an der Severinstraße nach einem komplizierten Betriebskonzept gefahren werden muss.
Die FDP äußerte bereits vor der Sitzung des Ausschusses ihren Unmut. Nach Auffassung des Fraktionsvorsitzenden Ralph Sterck ist es Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD), „der wichtige Infrastrukturprojekte wie die Nord-Süd-Stadtbahn vor die Wand fährt.“ Dies sei „ein Skandal“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Der Verkehrsausschuss diskutiert heute ab 16 Uhr im Theo-Burauen-Saal des spanischen Baus unter anderem über diese Beschlussvorlage. Download unten.
Die endgültige Entscheidung fällt in der Ratssitzung am 28.Juni.2012

Lesen Sie auch: Generation U-Bahn: Was passiert mit den fertigen Haltestellen?

 

Text+Bilder (Archiv): Wassily Nemitz

 

Text: Wassily Nemitz

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