Unfassbar dämliche Fragen oder: Wie schlimm ist der 27. Spieltag?
Montag, 26. März 2012 | Text: Frank Diederichs | Bild: DesignWork
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Es gibt unglaublich viele bescheuerte Fragen. Die Welt ist voll davon. Zum Beispiel die Frage: Liebst Du mich? Wer sie gestellt bekommt, sollte sie immer verneinen und umgehend das Weite suchen. Oder hat es wahrscheinlich schon gemacht. Das Gleiche rate ich Siegern, die gerade voller Glück und Endorphine freudentränenstrahlend im Ziel sind und dann das Pech haben, die Frage Wie fühlen Sie sich? gestellt bekommen.
Nun hat sich die nächste vertrocknete Stilblüte im Fragerepertoire der Sportjournalisten breit gemacht: Wie schlimm ist die Niederlage? Tja, wie schlimm, lieber FC, ist denn die knappe Niederlage gegen den BVB? Wie schlimm ist das wohl, mit 1:6 zu verlieren? Und wie schlimm ist es, nur noch einen Punkt vom Relegations- und zwei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt zu sein? Oder das schlechteste Torverhältnis der Liga zu haben? Oder mit den meisten Gegentoren in der Tabelle geführt zu werden? Ja, wie schlimm ist das denn?
Ich finde, solche Reporter sollten umgehend vom Sport abgezogen und den Politikern vor die Nase gesetzt werden. Liebe Saar-FDP, wie schlimm ist das denn, nur noch 1,2 % zu haben? Wie schlimm ist es, weniger Stimmen als die Familien-Partei zu haben? Ach, ich schweife ab.
Also als Freund des ruhmreichen SV Werder Bremen kann ich nur sagen, es ist nicht schlimm, in der 92. Minuten den Ausgleich zu kassieren. Das hatte immerhin zur Folge, dass der FC Augsburg am HaHaHaHSV vorbeizog und die lächerliche Gurken-Combo auf Platz 16 abrutschte. Für mich könnte die Saison jetzt vorüber sein. Und dann würde ich zu den Hamburgern fahren und fragen, wie schlimm das denn jetzt wäre, in die Relegationsspiele zu müssen.
In diesem Sinne: eine gute, bessere, schöne Woche!
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