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Südstadt

„Unvorherhörbar“ – GO MUSIC in der Torburg

Donnerstag, 31. Oktober 2019 | Text: Jeannette Fentroß | Bild: M. Engelien/K.D. Claßen

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Gerade erst ist die Musikkneipe zum besten Blues-Club Deutschlands gekürt worden, da bringt die Torburg schon den nächsten Konzertkracher in die Südstadt: Das GO MUSIC Projekt rund um Bassisten und Produzenten Martin Engelien verspricht besten Rock, aber auch Blues, Soul- und Popmusik.

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Konzerte, wie Zigeunernächte, Frühling der Kulturen, Flamenco und viele aus dem Bereich Weltmusik, Tanzveranstaltungen wie Salsa-, Lindy-Hop…

„Bestimmt hab‘ ich dich als Bassist schon zigmal mit verschiedenen Bands auf der Bühne gesehen“, beginne ich das Interview mit dem Vollblutmusiker aus Krefeld und Martin lacht, „das kann gut sein!“

Wechselnde Bandbetzungen

Mit seinen unverkennbaren Bass-Sound arbeitete Engelien seit Anfang der 1980er Jahre mit Helge Schneider, Thijs van Leer, Toto Blanke oder mit Peter Bursch von der Krautrock-Kultband Bröselmaschine, bevor er 1983 Gründungsmitglied der Klaus Lage Band wurde. Die Musiker erspielten mit Klaus Lage eine Platinalbum mit dem Hit „1000 und 1 Nacht“ sowie drei goldene Schallplatten. Als musikalischer Leiter war Martin Engelien auch für die Filmmusik der beiden „Schimanski“-Filme mitverantwortlich. Der Bassist des Jahres (1984) hat sich jedoch nie auf seinen Erfolgen ausgeruht, ganz im Gegenteil.

Denn bereits in dieser Zeit entstand die Idee des GO MUSIC Projektes. Bei regelmäßigen Backstage-Treffen mit national und international angesagten Bands, wie den Scorpions oder den Simple Minds, im Rahmen von damals ebenso beliebten TV-Shows wie „Wetten dass…?“, entstand Engeliens Idee, genau mit diesen Musikern in wechselnden Bandbesetzungen auf Tour zu gehen.

Immer neue Leute in Martin Engeliens Konzertbands

„Es war gar nicht schwer, ein paar Leute zusammen zu trommeln, zum Beispiel waren Charly T., Schlagzeuger bei Westernhagen oder Grönemeyer-Saxophonist Frank Kirchner sofort dabei“, erinnert sich Martin, „schon die erste Tour 1996 schlug ein. Nach ein paar Sessions haben wir ‘nen Club gebucht und der Laden hat getobt – klar, jeder von uns hatte ja auch ‘ne lange Credit-Liste in der Tasche…“ In der Musikerszene sprachen sich diese Gigs schnell herum, hier konnten alle zwischen den großen Konzerttouren der Hausbands kreative Energie tanken und ihren Spaß an der Musik ausleben. Anfragen von nationalen und internationalen Bandmusikern folgten, die sonst bei absoluten Größen der Rock – und Popmusik mitspielten, wie bei Tina Turner, Elton John, Anastacia, Joe Cocker, Shakira, Phil Collins, Bill Haley, James Brown, Westernhagen, BAP, PUR, Simple Minds, Wishbone Ash, Rod Stewart, Söhne Mannheims, Glasperlenspiel, Pointer Sisters, Cliff Richard, Peter Maffay, Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer oder bei Sting.

Immer wieder ein neues „One Tour Wonder“

Seitdem gibt es zu Beginn jedes Monats ungefähr zehn Auftritte des GO MUSIC Projektes, jeweils mit komplett neu zusammen gestellten Bands in tour-einmaligen Konstellationen – nur am Bass ist immer Martin Engelien. Und eines ist dabei auf jeden Fall garantiert: Es geht immer höllisch ab!!! Da Repertoire ist immer neu, es gibt bei der Songauswahl keine Wiederholungen. „Darauf achte ich“, erzählt Martin, „die Sänger stellen im Vorfeld eine Songliste zusammen. Daraus wähle ich die Stücke für die aktuelle Tour aus.“ Insgesamt vier CD-Produktionen sind bereits aus dem Bandprojekt hervorgegangen und zum 20-Jährigen Bestehen erschien sogar die erste DVD der GO MUSIC Konzertreihe.
Im Sommer macht Bassist Engelien eine Pause mit GO MUSIC. Bis dahin stehen schon mehr als 300 Musikernamen auf der Anfragenliste, was bedeutet, dass das Projekt bis Juni 2020 schon komplett ausgebucht ist!

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Ausruhen will sich Engelien dann allerdings nicht, „in der Sommerpause spiele ich auf Festivals und Open Airs. Im August haben wir beispielsweise mit in Greven das ‚50 Jahre Woodstock-Festival‘ organisiert. Da waren Urgesteine der Rockmusik wie Gil Edwards und Martin Gerschwitz von Iron Butterfly und Eric Burdon sowie mit Leo Lyons von Ten Years After oder Miller Anderson von der Keef Hartley Band sogar echte Zeitzeugen mit auf der Bühne.“

Den Moment leben

Der Austausch mit der internationalen Musikszene ist genau das, wofür Martin Engelien lebt. „Früher war ich zeitweise mit den Bands bis zu sieben Monate hintereinander auf Tour und habe fast täglich bei Konzerten auf der Bühne gestanden – das war mein Leben!“, so Martin weiter, „dabei habe ich sehr viel von der Welt gesehen, in einem Jahr war ich an den Niagara Fällen, bei den Kronjuwelen, an der Chinesischen Mauer und im Forum Romanum, dafür bin ich sehr dankbar.“

Die Frage nach dem, was in Zukunft ansteht erübrigt sich fast, denn irgendwas macht der Krefelder Musiker ja eigentlich immer. „Ich stecke mitten im Umzug meines Studios von Düsseldorf nach Krefeld und produziere im Januar eine Blues Band aus der Leverkusener Gegend. Aktuell ist außerdem eine Weihnachts-CD von der letztjährigen Dezembertour in der Mache,“ fasst Engelien zusammen.

GO MUSIC – Handmade with Passion

Ungeprobt und ungeplant, „bei GO MUSIC weißt du nie, was in der nächsten Sekunde passiert“, beschreibt Bassist Engelien das Konzept. Das Torburg-Team um Hülya und Martin Wolf möchte dieses Musikerlebnis fest in der Torburg etablieren, „wir sind sehr glücklich darüber, dass Martin Engelien auf uns zugekommenen ist. Es war schon lange unser Traum, GO MUSIC nach Köln und in die Südstadt zu holen.“ Wer die Torburg kennt, weiß, dass hier neben dem tollen Service auch immer ein qualitativ hochwertiges Musikprogramm auf die Gäste wartet.

„Auf der diesjährigen November-Tour steht mit uns als Wiederholungstäter Ben Granfelt als Sänger und Gitarrist auf der Bühne“, freut sich Martin, „that’s classic Rock with a Touch of Blues!“ Während der Finne sein Instrument eher rockig spielt, trifft er mit seiner einfühlsamen Stimme den Kern jedes einzelnen Songs. Als Hauptsongwriter der Leningrad Cowboys begeistert er das Publikum und spielte auch kurzzeitig bei Wishbone Ash mit. Seitdem konzentriert er sich verstärkt auf eigene Projekte. Granfelts letztes Soloalbum „My Soul To You“ von Juni 2018 hielt sich wochenlang in den Top 20 der Amazon Blues Rock Charts.

Als bester Deutscher Pop & Rock Gitarrist seit 1997 ist der weltweit gefragte Thomas Blug in der Band. „Einmalig und Unverkennbar singt seine Gitarre ungeahnte Melodien in einer Mischung als Blues und Rock“, lautet die Beschreibung seines „Tons“. Blug war unterwegs mit Weltmusikern wie Hazel O’Conner, Bobby Kimball und Purple Schulz, als Solokünstler veröffentlichte er acht Alben und zwei Live-DVDs.

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Mit Session- und Livedrummer Simon Jurczewski gibt es ordentlich was auf die Ohren. Seine Grooves und Sounds „sind Klänge, für die mein Herz schlägt“, beschreibt der Erlanger selbst seinen Stil. Der Tontechniker besitzt ein großartiges Gehör, welches er beim Musikstudium in Hannover und Osnabrück verfeinerte. Last but not least – Groovemaster und begnadeter Bassist Martin Engelien. Mit seinem ganz besonderen Talent und durch die Zusammenarbeit mit internationalen Musikgrößen sammelte Engelien viele wertvolle Erfahrungen, die er auch als Bassdozent, Produzent und Verleger weitergibt.

GO MUSIC am 4. November 2019 ab 19.30 Uhr im besten Blues-Club Deutschlands! Tickets gibt es für 12 Euro im VVK oder für 15 Euro an der Abendkasse in der Torburg | Kartäuser Wall 1, 50678 Köln | Telefon 0221 – 3104593

Text: Jeannette Fentroß

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