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Kultur

Uuuuuuuund Action! – Die Wochenend-Freuden vom 1. bis 3. Juli 2011

Donnerstag, 30. Juni 2011 | Text: Aslı Güleryüz | Bild: Pete Dungey

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Wir sind wieder am Zuge! Als es um den Atomausstieg ging, sind wir alle auf die Straße gegangen und haben Angie gezeigt, was wir wollen und wie sehr wir es wollen! Wir waren erfolgreich und haben uns Gehör verschafft! Liebe Weekender, jetzt heißt es, aktiv werden für die Zukunft der Südstadt! „Meine Südstadt“ hat bereits über die Brache an der Kreuzung Alteburger – und Schönhauser Straße berichtet. Das alte Gelände der Dom-Brauerei mit dem einst wunderschönen Biergarten ist Eigentum des Landes NRW. Dieser Tage soll beschlossen werden, was damit passieren soll: neue FH oder nicht. Wir sind die Bürger des Viertels und haben das Recht mitzubestimmen!

Am Sonntagnachmittag um 15 Uhr lädt die Bürgerinitiative „Neuland“ zu einem knackiger SMARTMOB an der Brache ein. Das Gelände soll nicht zum Spielball der Investoren werden. Niemand will ein „hochwertiges Wohnen und Arbeiten“, das dann jahrelang leer steht wie zum Beispiel die ovalen, bunten Büros eine Ecke weiter! Die Südstadt hat einen gemischten und bezahlbaren Gewerbe- und Arbeitsraum mit Wohnmöglichkeiten, die preiswert, sozial und kulturell vielfältig sind, verdient! Außerdem sind ökologisch zukunftsweisende Bauweisen für eine hohe Lebensqualität im Einklang mit der Natur angesagt.

Ich nehme die Einladung der Bürgerinitiative „Neuland“ an, bewaffne mich mit Grünpflanzen und werde am Sonntag vor dem alten Royal-Canin-Gebäude auf der Alteburger Straße 142 sein! Sagt es Euren Freunden, Nachbarn, Omas, Opas, Onkeln & Tanten weiter und bringt alle Blumen in Töpfen, Bäume in Kübeln, Paletten voller Kräuter mit!

Neue Entdeckung?
Einen Tropfen in Ehren, kann niemand verwehren! Den Spruch mag ich und mache gerne auf die Weinprobe in unserem Viertel hin. Das Weingut Maximin Grünhaus, Schloßkellerei C. von Schubert präsentiert sich im Weinhaus 12 Grad! Das Weingut an der Mosel begeistert mit seinen sehr guten Riesling-Weinen. Und dieser Wein wurde schon zu Zeiten der Römer am Grüneberg bei Trier angebaut. Seit 1981 leitet Carl-Ferdinand von Schubert das Gut, das mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt wurde. Burhkard Jung und sein 12 Grad-Team laden uns alle herzlich ein, unseren neuen Lieblingswein zu entdecken am Freitag von 14 – 19 Uhr ein. Zum Wohl!

Körperschafftklang/ Foto: Hartmut Schug

 

Ich weiß, was ich am Freitagabend unternehmen werde! Ich werde mich den Problemen des modernen Mannes widmen! Ja, auch die haben Probleme! Nicht immer nur die Frauen! Endlich erklärt mir mal einer, was mit den Herren der Schöpfung los ist! Endlich werde ich meinen eigenen Mann besser verstehen können! Ihr Männer steckt nämlich fest in der „Hamletmühle“! Wusstet Ihr das nicht? Da empfehle ich Euch, mir am Freitag zu folgen und Euch von KÖRPERschafftKLANG aufklären zu lassen! Mit ihrer Stimm-Theater-Performance werden sie uns anschaulich darstellen, in welcher Zwickmühle sich die Männer des 21. Jahrhunderts stecken. Die Ernährer der Familien, die keine eigenen Entscheidungen treffen können und in der Starre verharren. 20:30 Uhr in der Orangerie.

 

Turmkreuz St.Severin

 

Nachdem der Turm der Severinskirche mehr als ein Jahr lang verhüllt war, wird er nun am Sonntag in neuer Pracht erstrahlen! Ab 10 Uhr werden gleichzeitig Gottesdienste in St. Paul, im Herz Jesu Heim, in St. Johann Baptist und der Kindertagesstätte St. Josefshaus gehalten. Sternförmig wird anschließend zum Severinskirchplatz gegangen, wo um 11 Uhr eine gemeinsame Eucharistiefeier stattfinden wird. Dann beginnt das Pfarrfest mit Bühnenprogramm, Spielen für Kinder, Essen und Trinken. Mehr Infos findet Ihr nach dem Klick.

Am gleichen Morgen findet in der Lutherkirche der 16. Talk-Gottesdienst statt. Pfarrer Hans Mörtter gelingt es immer wieder interessante Persönlichkeiten zu gewinnen, wie zum Beispiel Professor Hideto Sotobayashi, der den Atombombenangriff auf Hiroshima überlebt hat. In diesem Gottesdienst verbindet Pfarrer Mörtter das Motto des Tango Argentino mit den Erfahrungen von Sotobayashi. In dem 100 Jahre alten Tanzstil drückten die Außenseiter der Gesellschaft den Traum von einem besseren Leben aus. Die Verbindung zu Sotobayashi ist das Aufrechtstehen, sagt Mörtter. Der Tangotänzer muss aufrecht stehen und auch Herr Sotobayashi steht aufrecht und macht seine Geschichte publik, um der Angst vor den Betroffenen entgegen zu wirken. Nach der Atomkatastrophe in Japan ist dies wieder ein hoch aktuelles Thema. Lutherkirche, Sonntag, 11:15 Uhr.
Nach so viel sozialem Engagement müssen wir dann etwas für die Marktwirtschaft tun und gehen erstmal Shoppen! Von 11 – 18 Uhr klappen die Verkäufer wieder ihre Tapeziertische auf und bieten ihre Second-Hand-Waren auf dem Südstadt-Flohmarkt an! Viel Spaß bei der Suche nach dem Außergewöhnlichen! LEIDER VERSCHOBEN!!!

 


Stärkung – Grundlage schaffen
Dieses Wochenende lassen wir uns edel verwöhnen und statten der Brasserie Carpicorn i Aries einen Besuch ab. Wie wäre es mit einem orientalischen Teller als Vorspeise? Mit Taboulé und Humus? Anschließend lacht mich das gebratene Doradenfilet mit Paprikagemüse und Krustentiersauce an. Aber auch der Zander in lila Senfsauce! Die Lammkotelettes und geschmorte Keule in Thymiansauce mit Kartoffelgratin klingen auch sehr verlockend! Für welches Hauptgericht Ihr Euch auch entscheidet!
Alternativ könnt Ihr Euch auch im Restaurant Südwind auf eine kulinarische Weltreise begeben. Hier werden die Tapas serviert wie Sushis! Das müsst Ihr probieren! England besteht aus zwei Mini-Rouladen aus Rinderfilet, außen mit Bacon und innen gefüllt mit Trockenpflaume, Rauchsalz und Currysauce. Oder Ihr wählt Italien: zwei Mini-Rollitos vom Schwein, gefüllt mit getrockneten Tomaten, Parmesan und Ratatouille. Die marokkanischen Mini-Rouladen aus Rinderfilet sind gefüllt mit Mandeln, Datteln und Bulgur. Amerika lockt mit Chickenballs und Barbequesauce. Und Neuseeland knackt mit Shellmuscheln und Pesto!

Theater, Theater und mehr
Im FWT könnt Ihr am Freitag das wunderbare Stück „Ein langer, süßer Selbstmord – Der Fall Oscar Wilde“ sehen. Inken Kauter und Kay Link thematisieren das Leben des irischen Autors, der zu Lebzeiten berühmt war für sein ausschweifendes Leben, seine Affären, seine Homosexualität und seine scharfe Zunge. Wortgewandt und satirisch stellte er die britische Oberklasse in seinen Gesellschaftskomödien dar. Nie werde ich das Stück „The Importance of Being Earnest“ vergessen und wie beeindruckt ich über die unverblümte Darstellung gewesen bin. Absolut lesens- und sehenswert! Freitag, 20 Uhr.
Am Sonntag ist der Liedermacher, Stadtführer und Buchautor Günter Schwanenberg im FWT zu Gast. Für sein Programm „Musikalische Stadtgeschichten“ recherchiert er in Archiven, alten Liedersammlungen, Zeitschriften oder anderen Schriften die historischen kölschen Volks- und Karnevalslieder. Die ausgewählten ur-kölschen Lieder dokumentieren das Leben und die Anliegen der Menschen, die vor 100 Jahren lebten. Alltägliche und historische Begebenheiten werden mal ernsthaft, mal humorvoll dargestellt. Dass das Karnevalslied schon immer politically incorrect war, ist ja klar! Viel Spaß am Sonntag um 18 Uhr.

 

Eierplätzchenband.

Maestro, Musik!
Am Samstag lohnt es sich, mal im Chlodwig Eck vorbei zu schauen. Oder zu hören. Die Band „KNAPP 5“ (ich habe nur 3 – 4 Bandmitglieder gezählt, deswegen wohl auch nur knapp 5) spielt akustik Rock vom Feinsten mit Gesang, Gitarren, Flöten, Percussion und Mandolinen. Ihr Repertoire reicht von Blues, Folk, Wave, Metal bis Funk. Ab 20 Uhr, Eintritt frei.
Habt Ihr schon einmal den Namen Fady Maalouf gehört? Ich kenne nur den Libanesen Amin Maalouf und habe seinen Roman „Die Häfen der Levante“ gelesen – sehr empfehlenswert. Fady Maalouf, lese ich auf der Seite des Alten Pfandhauses wurde 1979 im Libanon in den Bürgerkrieg geboren. Er hat neben dem Libanon, in Griechenland, Frankreich und Deutschland gelebt. Schon früh entdeckt er seine Leidenschaft für Musik und entscheidet sich mit 17 für eine professionelle Laufbahn. Hm, ok. Ich erinnere mich immer noch nicht so richtig. Und dann die Erkenntnis: DSDS 2008! Im Finale wurde er „nur“ zweiter. Das steht nicht auf der Seite vom Pfandhaus. Sein Schmusesong „Blessed“ geht so richtig unter die Haut und er bekommt trotzdem einen Plattenvertrag! Eine unglaublich sanfte Stimme hat Fady! Hört es Euch an! Diese Stimme ist richtig sexy! Aber wenn man sich das Video ansieht, dann passt die Stimme nicht richtig, weil Fady nie im Leben älter aussieht als 19! Sein Konzert „Voice & Soul“ im Pfandhaus ist am Samstagabend bereits ausverkauft, daher gibt es am Sonntag um 20 Uhr ein Zusatzkonzert. Deutsch spricht Fady übrigens mit einem Hauch von französischem Akzent.
Am Sonntag gibt es ein Open-Air-Konzert am Eierplätzchen. Zwischen 16 und 18 Uhr spielt nämlich die Eierplätzchen-Band wieder eines ihrer beliebten Konzerte! Lateinamerikanische Klänge bewirken, dass unsere Körper sich selbständig machen und los tanzen! Alle sind willkommen!
Das Kunsthaus Rhenania lädt uns am Sonntag auf eine musikalische Entdeckungsreise ein. „Hafenmusik – Jazz Jam Session“ führt unterschiedliche Musiker zusammen, die sich gemeinsam mit dem Publikum auf eine Reise ins Unbekannte begeben! Abenteurer voran! Sonntag, ab 16 Uhr.

 


Tanzbein schwingen
Ladies! Alle mal her hören: Am Samstag treffen wir uns alle ab 21 Uhr im Stollwerck bei der CSD Special Womenpleasure Party! Women only! Die Männer können Zuhause Fußball gucken! Auf drei Etagen tummeln sich die unterschiedlichsten Mädels und rocken zu der unterschiedlichsten Musik – alles dabei! Kein Bein bleibt still! Für die Tanzpausen gibt es in der Tropical-Cocktail Lounge das richtige Getränk, um den Durst zu löschen und dann wieder ab auf die Piste! Mit 10 Euro seid Ihr dabei! Ihr dürft nur nicht bis allzu früh in die Morgenstunden tanzen, denn sonst verpasst Ihr noch die CSD-Parade am Sonntag! Um 12 Uhr geht’s los in Deutz. Über Heumarkt, Schildergasse, Neumarkt, Breite Straße geht’s bis zur Marzellenstraße. Mehr Infos gibt’s hier.
Zur gleichen Zeit tritt am Samstag die „Formation Doppelherz 2000“ im Tsunami auf und gibt alte und neue Songs zum Besten! Mutter f und tim b. sind schrille Vögel und gute Entertainer. Ihre Musik ist laid-back rhythmisch, die Texte sind der Knaller!  Nicht verpassen…
Und ab 23 Uhr gibt es wieder Heavy Petting mit Pop & Punk im roten Tsunami-Keller.

Die schönen Künste
Am Samstag findet von 14 bis 16:30 Uhr eine Eltern-Kind-Werkstatt für Kinder ab 6 Jahren statt. Die Steinbildhauerin Silke Speckenmeyer lädt zum Workshop mit Speckstein ein. Durch seine außerordentliche Weichheit und Bearbeitbarkeit ist Speckstein besonders beliebt bei Kindern. Werdet für einen Nachmittag zur Bildhauer-Familie im Waldorfkindergarten im Volksgarten. Pro Erwachsener mit einem Kind 20 Euro, jedes weitere Kind 10 Euro plus Materialkosten 3 Euro. Info & Anmeldungen unter info@fbw-rheinland.de oder telefonisch 941 4930.
Ein Plätzchen auf der Annostraße, gegenüber der Severinsmühlengasse wird am Sonntag um 14 Uhr feierlich benannt. Das Straßenschild wird den Namen einer wichtigen Persönlichkeit der Kölner Kunstszene tragen: Ingo Kümmel! 1937 war er in Fulda geboren und 54 nach Köln gekommen. Bis 1980 war der Galerist aktiv in der Kultur und prägte die Szene. Von der Besetzung 1980 bis zur Räumung und dem teilweisen Abriss der ehemaligen Schokoladenfabrik Stollwerck zählte Ingo Kümmel zu den Schlüsselfiguren der Planung und Realisierung der Kulturfabrik Stollwerck. Zahlreiche Theater-, Literatur-, Kunst- und Musikveranstaltungen hatte er dort organisiert. Am 1. Mai 1990 starb Ingo Kümmel in Köln. Er war enfant terrible und gleichzeitig das „Gewissen des Kunstmarktes“ und betrachtete Kunst als „moralische Instanz“.

Ich wünsche Euch viel Spaß an diesem ersten etwas verregneten Juli- Wochenende! Wir treffen uns nächste Woche!
Erholt Euch bis dahin, Eure Asl?

PS: Noch mehr Termine des Wochenendes findet Ihr übrigens in unserem Terminkalender am Freitag, Samstag und Sonntag.
 

Text: Aslı Güleryüz

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