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Verkehr

Verkehrswende in Köln: Pendelei wird luftig

Freitag, 8. Februar 2019 | Text: Judith Levold | Bild: Mehdi Yassery

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

+++Seilbahnfahren in Köln soll mehr werden als nur touristische Attraktion+++
+++Ratsgruppe GUT macht Vorschlag zu urbaner Gondelbahn+++
+++GUT: „Kostengünstiger und schneller zu bauen als U-Bahntunnel“+++

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Mobilität-Hubs

Unter dem Titel Rheinpendel 2.0. hat Thomas Schmeckpeper, verkehrspolitischer Sprecher der Ratsgruppe GUT, eine Idee für ein weitreichendes Seilbahnsystem entlang des Rheins vorgestellt. Zwei Monate hat die Ratsgruppe GUT jede Menge Informationen und internationale Beispiele für funktionierende ÖPNV-Erweiterung mit Seilbahnen zusammengetragen. Attraktiv findet Schmeckpeper unter anderem die geringen Baukosten und -zeiten. „Die von mir recherchierten Kosten liegen deutlich unter dem, was U-Bahntunnel kosten würde, nämlich statt 250 Millionen Euro für einen Streckenkilometer „nur“ 8 Millionen Euro.“. Von Porz Rathaus bis zum Fühlinger See könnten die Passagiere nach dem vorgestellten Modell fahren, Fahrt- bzw. Gondel-Dauer: eine Stunde ohne Umstieg. Wer aber unmsteigen wolle, könne das reichlich, so Schmeckpeper: „Wir haben viel über die Verknüpfungspunkte nachgedacht, mit denen man an Haltestellen des bestehenden Netzes andocken kann.“ Mehr als vierzig Umsteige-Möglichkeiten auf Stadtbahn, Buslinien oder S-Bahnen biete das Seilbahnsystem, der Wechsel zwischen verschiedenen Verkehrsträgern werde deutlich vereinfacht. „Neben schon geplanten oder teilweise realisierten Maßnahmen zur Verkehrsnetzerweiterung wäre das eine gute Ergänzung, die auch neue Stadtteile wie die Parkstadt Süd oder die Deutzer Werft und den Mülheimer Süden anschlösse“, so Schmeckpeper weiter. Die Haltestellen sollen Mobilitäts-Hubs werden, cool gestaltet und mit Fahrrad-, Lastenrad-Verleih und Car-Sharing-Stationen kombiniert.
Seilbahnstation Ebertplatz, grün und platzsparend, Bild/grafische Bearbeitung: Mehdi Yassery

Verkehrskollaps überwinden

Zwei der Seilbahnstationen lägen nach Plan der Ratsgruppe GUT auch in der Südstadt, an der Südbrücke und im Norden des Rheinauhafens. Eine kurze Bauzeit, ab Beschluss nur etwa fünf Jahre, hält Thomas Schmeckpeper für nicht unrealistisch. In La Paz habe man das auch in vier Jahren für 29 Seilbahnkilometer geschafft – und dort funktioniere das Verkehrsmittel einwandfrei als Mittel zur Verkehrswende, wie Verkehrsforscher Volker Stölting von der TH Köln im Studiogespräch der WDR Lokalzeit erläutert.
Verkehrsexperte Prof. Heiner Monheim, der allerdings auch Europas größten Seilbahnhersteller Doppelmayr berät, äußerte sich Meinesuedstadt.de gegenüber auch positiv zu der Idee: „Das Entscheidende ist die Anbindung neuer Orte, die vielen Verbindungen mit dem schon bestehenden Bahn- und Busliniennetz. So eine Seilbahn für Köln wäre schon gut, vielleicht nicht in dem Umfang und so zickzack über den Rhein, aber grundsätzlich: Ja.“.

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Die Ratsgruppe GUT will nach Aussage ihres Sprechers Thomas Schmeckpeper mit diesem Vorschlag etwas in der Diskussion um die Verkehrswende in Bewegung bringen, „Wir wollen mit der Öffentlichkeit darüber ins Gespräch kommen, wollen mit Verkehrsexperten diskutieren, denn wir sind ja einfach auf der Suche nach umweltschonenden Systemen, mit denen man den Verkehrskollaps überwinden kann. Und bei 300.000 GondlerInnen könnte man etwa 120.000 Autofahrten vermeiden.“ erklärt er optimistisch. Dass die Idee ernsthaft geprüft wird, am besten mit einer vom Rat genehmigten Machbarkeitsstudie, das wünscht er sich.

Text: Judith Levold

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