Wärme schenken
Montag, 12. Dezember 2022 | Text: Judith Levold | Bild: Judith Levold
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Im Waren-Lager vom Verein Blau-Gelbes Kreuz steht derzeit alles unter dem Motto „Wärme schenken“. Denn: In der Ukraine (er-)frieren die Menschen.
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Ich höre lautes Rufen in mir fremder Sprache, es ist Ukrainisch. Die Männer an der Laderampe geben alles: Unzählige Kartons, Kisten und Wassertanks müssen optimal verschachtelt werden im Inneren des Lastwagens, der Gabelstapler versucht, nah genug ranzukommen. „Jan hat erst gestern den Staplerführerschein gemacht“, schmunzelt Linda Mai, ukrainische Kölnerin und Vorsitzende vom Blau-Gelben Kreuz. „Heute ist sein Tag“, sagt sie und fügt hinzu, dass die Ukrainer*innen ausharren und sich in diesem Krieg von Russland nicht unterkriegen lassen wollten, sie seien zu allem entschlossen. Deshalb wolle man sie so gut es gehe aus der Ferne unterstützen, erklärt sie mir.
Wärme: Das Nötigste
Seit Russland in seinem Krieg gegen das Nachbarland Ukraine dessen Versorgungsinfrastruktur zerstört, fehlt es den Ukrainer*innen an Strom und Energie, an Licht, und eben: Wärme. Gegen die winterliche Kälte Wärme zu schicken, um das ganze große Elend wenigstens ein bisschen zu lindern und für das Nötigste zu sorgen: Dafür stellt das Blau-Gelbe Kreuz derzeit in jeder Woche mehrere LKW-Konvois zusammen, die Wärmendes in die am stärksten betroffenen Gebiete in der Ukraine bringen.
Heute geht es nach Cherson. Von Spendengeldern hat der Verein, der übrigens schon seit dem Krieg russischer Truppen im Osten der Ukraine und der Krimbesetzung 2014 arbeitet und Ukrainer*innen unterstützt, hunderte Stromgeneratoren angeschafft – sie werden zusammen mit warmen Winterjacken, festem Schuhwerk, Schlafsäcken, Isomatten und Wollmützen, Schals und Co in den LKW gepackt. „Was wir im Kleiderschrank haben, einfach warme Kleidung“, fasst Linda Mai zusammen.
Was für die Seele
Ganz wichtig aber auch seien kleine Wärmespender, wie Kerzen – und Schokolade. „Besonders für die Kinder, die freuen sich so. Schokolade tut der Seele gut und Kerzen spenden Licht und auch Gemütlichkeit, wenn man im Dunklen sitzt“, erklärt Mai, die selbst ihre Verwandtschaft in der Ukraine hat. Ihre Mutter wolle nicht nach Deutschland kommen. Im Sommer habe sie die Mutter gebeten, zu kommen, doch diese habe nur erwidert: „Nein, jetzt kommen doch hier die Kartoffeln im Garten.“ Die Menschen hingen an ihrer Heimat und hofften, dass der Krieg bald endet.
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Filos Köln – et hätt noch immer jot Taverne!Danach sieht es aktuell nicht aus und die meisten von uns können sich die wirkliche Lage der ukrainischen Bevölkerung kaum vorstellen. Wer also in seinem Kleiderschrank noch warme Pullover, alte Skijacken usw findet, kann es im Lagerhaus des Blau-Gelben Kreuzes an der Marktstraße 27 (Hof von Weinhaus Süd und Anduronda) abgeben – täglich von 14-18h.
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