Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah
Mittwoch, 21. Juli 2010 | Text: be süd
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Es gibt eine besondere Zeit im Jahr. Eine Zeit, in der man glauben könnte, die Südstadt gehöre nur ein paar wenigen…
Es gibt eine besondere Zeit im Jahr. Eine Zeit, in der man glauben könnte, die Südstadt gehöre nur ein paar wenigen…
Ich stehe zum Geräusch der Mauersegler auf. Am offenen Fenster stehe ich und staune über ihre Flugkünste. Es ist Sommer in der Südstadt! Die Parks sind vergleichsweise leerer als sonst, es ist ruhiger und, Wunder aller Wunder, es gibt Parkplätze. Das kann nur eines bedeuten: Die Schulferien haben angefangen! Die Südstädter sind ausgeflogen! Sie sind unterwegs nach Holland, Spanien und Frankreich. Ich aber habe weder Lust noch Geld, mich in die teure Bahn zu setzen und zu hoffen, dass die Klimaanlage funktionieren wird. Die Flüge hätte ich vor Monaten buchen sollen, um günstig weg zu kommen, auch das habe ich nicht getan. Ich bin eher spontan… Ich schaudere bei dem Gedanken, in meinem nicht mit Klimaanlage ausgestatteten Auto auf der Autobahn im Stau zu stehen. Was tun? Ich weiß es, ich mache Urlaub in Köln! Für die Südstädter ist schließlich schon Nippes Ausland!
Ich schnappe mir mein Rad (bei dieser Hitze meiner Meinung nach die einzige vernünftige Form des Reisens) und fahre los. Mein Urlaubstag beginnt beim Massen-Yoga auf der großen Wiese in Volksgarten. Ich muss gestehen, ich kenne mich nicht besonders gut mit Yoga aus. Hund, Katze und Krokodil (gibt es das wirklich oder habe ich mich verhört?). Aber ich habe schließlich Urlaub! Anfangs etwas unbeholfen bin ich diejenige, die immer wieder rauskommt. Haben Sie mich gesehen? Ich hab Sie nicht gesehen. Ich war zu beschäftigt mit Atmen. Doch beim Sonnengruß packt es mich. Der Park ist voller Menschen, die Temperatur ist angenehm, es tut gut, in die Weite zu schauen. Ich atme ein und aus, das Grün der Bäume beruhigt mich (leuchten die Bäume grüner als sonst?). Der Teich sieht magisch aus, es entsteht eine besondere Stimmung. Es erinnert mich an meine Reise nach Asien. Der Unterschied ist nur, dass man sich dort um 5:oo Uhr morgens trifft und nicht um 10:00, und dass ich was verstehen kann. Ich schließe die Augen und befinde mich in Beijing. Entspannt, außer Puste und mit dem Gefühl, dass ich morgen Muskelkater haben werde, entschließe ich mich, eine kurze Pause zu machen.
Und dann mache ich das, was ich sonst nie mache, ich fahre gen Norden, nach Pesch! Ja, Pesch! Es dauert eine Weile, aber wie sagt man so schön, der Weg ist das Ziel. Endlich komme ich am „Sundown Beach Club“ am Escher See an! Weißer Sand, Strandbar, Girls in Bikini und Muskelmänner erwarten mich. Zu „Chillout“ Musik hole ich mir einen Cocktail, suche einen Platz nahe am Wasser aus, setze mich hin und fühle mich so als wäre ich in Miami South Beach! Dann heißt es nur „Chillen“! Nach einer Weile versinkt die Sonne im Meer, äh, Entschuldigung, im See. Zeit, zurück nach Deutschland zu reisen. Ich packe meine sieben Sachen und fahre gen Nippes, zum Fort X.
Zurück in Deutschland, erwartet mich Kultur und zwar eintrittsfrei (Danke Köln Sommer). Das N.N. Theater spielt „ Die Nibelungen“. Tolles Bühnenbild, super Musik und eine Truppe, die begeistert. Nach dem Theaterstück erlaube ich mir ein Getränk und werde überrascht. Im singenden Biergarten gibt es eine Wirtin (Anne Rixmann), die mich charmant zum Singen begeistert. Ich schnappe mir die Liedertexte und singe lautstark mit! Zum krönenden Abschluss fahre ich Richtung Heimat, wo mich die „AHHS“ und „OHHS“ der Zuschauer beim grandiosen Feuerwerksspektakel der „Kölner Lichter“ empfangen. Ich suche mir ein schönes Plätzchen am Südkai aus und staune!
Ein Hauch von Asien, Nordamerika und Europa. Drei Kontinente an einem Tag. Wer kann sich das schon erlauben? Ein reines „Jet Set“ Leben, für wenig Geld. Und das Allerbeste ist, dass ich heute nacht in meinem eigenen Bett einschlafen kann! Was will ich mehr!
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