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Sport

Was hab ich gelacht! Der 18. Spieltag

Montag, 17. Januar 2011 | Text: Frank Diederichs | Bild: DesignWork

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

 

Hier mal ein paar Zitate von den Bayern, die sie vor dem 18. Spieltag von sich gaben: „Scheint die Sonne nicht, dann scheine ich“ (van Gaal). „Ich bin ein Gewinner und ich habe viele Male einen Rückstand aufgeholt“ (wieder van Gaal, der Sonnenkönig). „Ich bin sehr davon überzeugt, dass wir am Ende der Saison Titel haben werden“ (Ex-Schweini, jetzt Schweinsteiger, der den entscheidenden Fehler machte, der zum Ausgleich der Wolfsburger führte). „Wenn eine Mannschaft diesen Rückstand zu Borussia Dortmund aufholen kann, dann ist es der FC Bayern“ (Philipp Lahm).

So, das sagten die Bayern also vor dem 18. Spieltag. Sie wollten eine groß angelegte Verfolgungsjagd starten. Sie wollten den Dortmundern mal so richtig Angst machen. Oder sich selber Mut ? Oder nehmen sie einfach nur gute Drogen… ? Wie auch immer: Die große Verfolgungsjagd findet nicht statt. Die Sheriffs waren bewaffnet, sie sahen gut aus, die Schurken hatten sich eben erst aus dem Staub gemacht und die Sheriffs waren wild entschlossen, die Banditen zu fangen – und dann hatte ihnen jemand einfach die Pferde gestohlen. Was hab ich gelacht, als das Spiel in Wolfsburg abgepfiffen wurde und das ganze Bayern-Getöse schon wieder verstummte. Köstlich.

Es geht schon wieder richtig gut los…
… wenn man Dortmund-Fan ist. Was für eine Truppe ! Den ärgsten Verfolger in deren Stadion gedemütigt. In wenigen Minuten kaltblütig drei Tore gegen Leverkusen gemacht – und noch dazu überzeugend gespielt und obendrauf auch noch ohne Kagawa. Da geht einem das Fußball-Herz auf. Es muss so schön sein, in dieser Saison Dortmund-Fan zu sein.
… wenn man Werder-Fan ist. Glücklich und hochverdient gegen die Hopp-Hopp-Hoffenheimer in der Nachspielzeit gewonnen. Es kostet Nerven und macht wenig Spaß, in dieser Saison Anhänger der Grün-Weißen zu sein. Da dominieren sie eigentlich das ganze Spiel, führen (nur) 1:0 und kassieren in der 87. Minute den unverdienten Ausgleich. Dass dann ausgerechnet der seekranke Kapitän (Frings) den Siegtreffer in der 92. Minute erzielte, lässt ein wenig hoffen, dass Werder vielleicht doch nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben wird – davon überzeugt bin ich noch nicht.
… wenn man Gladbach-Fan ist. Wie oft haben sie in der Hinrunde ordentlich bis gut und zum Teil auch überlegen gespielt, um dann doch zu verlieren. In Nürnberg war es genau anders herum. Unterlegen, nicht gut gespielt – und dennoch gewonnen. Das sollte Mut machen. Der Abstieg ist noch lange nicht besiegelt. Das Gleiche gilt für den 1. FC Köln.

Eigentlich hatte der FC alle Trümpfe in der Hand. Da lagen sie mit 1:0 vorne, als Schiedsrichter Guido Winkmann dem Lauterer Lakic „Rot“ zeigte. Petit schoss dann auch noch kurz vor der Pause einen Freistoß an den Pfosten – alles sah nach einer klaren Nummer aus… und am Ende hätte der FC dann doch verlieren können – aber auch gewinnen. Kurz nach der Pause glich die Kurz-Truppe aus. Danach wurde es langweilig… bis zur Schluss-Phase, die ähnlich dramatisch verlief, wie im Bremer Weserstadion, nur dass keine Tore mehr fielen. Da klärte Jessen nach Podolskis Heber vor der Linie. Da retteten Sippel und Dick nach Lanigs Kopfball auf der Linie und Geromel vergab im Nachsetzen aus drei Metern kläglich. Da konnte sich der FC bei seinem neuen Torwart Rensing bedanken, dass es bei der Punkteteilung blieb: Der Ex-Bayer parierte gegen den freistehenden Petsos aus kurzer Distanz. Das war spannend – und in der Hinrunde hätte der FC das Spiel wohl noch verloren. Hat er aber nicht. Das sollte für den nächsten Spieltag Mut machen. Da geht es gegen den einst ruhmreichen SV Werder Bremen – ein (fast) direkter Konkurrent im Abstiegskampf…

In diesem Sinne. Eine gute, bessere, schöne Woche!

 

Text: Frank Diederichs

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