Weckmann teilen
Dienstag, 9. November 2010 | Text: Aslı Güleryüz | Bild: DesignWork
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Üppig ist die Farbenpracht in der Natur in diesen Tagen. Grüne, gelbe, rote Blätter rieseln zur Erde. Ich erfreue mich daran und nehme teil. Die Natur geizt nicht mit ihren Gaben. Sie würde nie auf die Idee kommen, uns zu ermahnen, nicht mehr als zwei Äpfel vom Baum zu pflücken oder nicht mehr als fünf Tannenzweige mit nach Hause zu nehmen. Die Natur würde auch nicht kalkulieren, ob dann genug für alle da wäre. Jeder nimmt sich, was er braucht. Woher wissen wir, wieviel wir brauchen? Was und wieviel davon brauchen wir wirklich?
Könnte ich dem Penner an der Ecke einen Euro geben und trotzdem überleben? Gedanken wie sollte man solch ein Leben unterstützen drängen sich auf. Wofür benutzt er dann das Geld, das ich hart verdient habe? Hat Sankt Martin den Bettler gefragt, warum er keinen anständigen Job hat, bevor er seinen Mantel geteilt hat? Ich betrachte den Weckmann in meiner Hand, dann den Penner. Ich breche das kleine Männlein in meiner Hand und teile es mit dem großen an der Ecke.
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