Wir müssen weitersingen, bis – immer!
Donnerstag, 26. September 2019 | Text: Judith Levold | Bild: Kozmic Blue
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Sagt Maggie, mit bürgerlichem Namen Inge Sagemüller, Sängerin von Kozmic Blue, beim Gespräch im Café Sur, kurz vor ihrem großen Jubiläumskonzert am Samstag in der Lutherkirche.
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BagatelleDie beiden erzählen aus ihrem Leben, in dem Musik immer schon eine Hauptrolle spielte. Seit 30 Jahren genau spielen sie zusammen als Band, mal zu zweit, mal zu dritt mit einem Bassisten. Und noch immer trägt Maggie dieselbe Kette wie früher.
„Ich hab´ mit 15 schon Musik gemacht. Auch viel Straßenmusik, mit 17 bin ich von zu Hause abgehauen, hab ein paar Jahre im Bus gelebt.“, erzählt die gebürtige Düsseldorferin. Gerhard habe sie 1989 getroffen, damals war er Schlagzeuger in einem Led Zeppelin-Projekt, für das ein WDR Redakteur eine Sängerin suchte. Und damit kannte sich Maggie aus, denn in ihrer damaligen Band zusammen mit ihren Brüdern gab sie seit langem als Zugabe immer einen Led Zeppelin-Song. „Das war aufregend – der WDR ruft an.“ erinnert sich Maggie, die damit Erfolg und auch Verdienst verband. Sie wurde genommen und lernte so also Gerhard kennen – sofort hätten sie sich zueinander hingezogen gefühlt. „Aber ich war ja noch verheiratet und Gerhard lebte mit er Mutter seines Sohnes zusammen, so dass wir uns erst nur angefreundet haben und es eben der Startschuss für unser gemeinsames Musikerleben war, anfangs als Band namens Kaschmir. Erst drei, vier Jahre später sind wir ein Paar geworden.“ so Maggie.
Rock´n Roll und Janis
Als Drummer Gerhard 1996 auf der Bühne einen Hörsturz erlitt, war die Stimmung im Keller „Ich wollte ganz aufhören mit der Musik“, so Gerhard. „Aber Maggie hat gesagt: Das kannste nicht machen, das ist das, was wir können.“ Und so beschloss er, auf Gitarre umzuschulen. „Da gibts witzige Videos aus dem Urlaub, wo wir am Strand üben – ich den Text von „Me and Bobby McGee“ und Gerhard, der mich auf der Gitarre begleitet.“ erzählt Maggie. Song und Band Kozmic Blues von Janis Joplin haben dann auch den Bandnamen für Maggie&Gerhard geliefert, und: Eine Revue über Joplins Leben, die die beiden entwickelt haben. Alle paar Jahre geben Kozmic Blue davon ein paar Vorstellungen, die jedesmal direkt ausverkauft sind – man meint als Konzertbesucher auch wirklich, Janis sei auferstanden, so nah kommt Maggie gesanglich an deren Duktus heran.
Eigene Stücke
„Was mich immer so´n bisschen genervt hat, war, dass uns wegen des Led Zeppelin-Projekts und auch der Janis-Revue so ein Ruf als Cover-Band begleitet hat.“ erzählt Gerhard. Dabei sei das nicht der Fall, etwa 90% ihrer Lieder stammten aus eigener Feder oder von befreundeten Musikern und Textern, wie Rich Schwab. „Wir probieren immer Neues aus, aktuell haben wir mal mit deutschen Texten angefangen“. Alle zwei bis drei Jahre bringen sie eine neue Platte heraus, spielen seit Jahren um die hundert Konzerte im Jahr – viele auch im benachbarten Ausland. „Nicht einfach, so mit den Kindern, als sie klein waren. Unsere Jüngste war viel mit auf Tour, sie wollte immer dabei sein.“ erzählt Maggie, inzwischen schon stolze Großmutter von drei Enkeln.
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Dreiling Orthopädie-SchuhmacherAls „Kozmic Blue“ gestartet, sind Maggie und Gerhard in der Südstadt: Auf dem Straßenfest der Lutherkirchengemeinde 1994 gaben sie ein paar ihrer eben einstudierten Janis Joplin-Songs zum Besten und ließen sich auf der Rolandstraße, neben dem damaligen Lokal „Monterey“ nieder. „Und dann ging das ganz schnell, da lernte man jede Menge Leute und auch andere MusikerInnen kennen.“ 17 MusikerInnen, die mal zusammen mit ihnen gespielt haben, sind auch als Gäste beim Jubiläumskonzert in der Lutherkirche dabei, darunter Stunksitzungspräsidentin Biggi Wanninger. „Insgesamt 153 Songs haben wir gemacht.“ zieht Gerhard Bilanz. Songs aus 30 Jahren gemeinsamen Lebens und Musizieren bringen sie also mit in die Lutherkirche, „Ich bin schon ein bisschen nervös“, so Maggie. „Aber wir machen immer weiter, ich bin ja eine Rock-Oma“, lacht sie.
Kozmic Blue, 30 Jahre Jubiläums-Konzert, Samstag, 28.09.19, ab 19h in der Lutherkirche, Eintritt 18€ – Karten gibts auf der Internetseite der Lutherkirche oder an der Abendkasse.
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