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Sport

Wo die Spieler saufen gehen

Dienstag, 17. Mai 2016 | Text: Gastbeitrag | Bild: Ernesto Solis

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

So viele Bundesligapunkte wie seit 25 Jahren nicht mehr. Einstelliger Tabellenplatz. Unter Stöger in drei Jahren kontinuierlich verbessert. Geißbockherz, was willst Du mehr? Lukas Podolski hat noch einen weiteren Grund für den Aufschwung ausgemacht: Die Ruhe im Verein. Und in den Medien: „Wir hätten zu meiner Zeit auch erfolgreicher sein können. Aber da gab es ja jeden Tag Schlagzeilen. ,Mit welchen Autos kommen die Spieler zum Training?‘ ,Wo gehen sie abends saufen‘?“ Ja gut, ich als Außenstehender sag mal: Wenn sich die Jungs damals abends nicht mal  ungestört die Kante geben konnten, konnte man als zahlender Gast auf der Tribüne nun wirklich keine Wunder erwarten.

Ins Ausland nach Wolfsburg

Für den möglichen Weggang von Yannick Gerhardt für zwölf Millionen nach Wolfsburg hat Podolski Verständnis. Man wolle sich als Spieler weiter entwickeln, und der FC könne mit dem Geld andere vielversprechende Jungs unter Vertrag nehmen. „Mir selbst hat die Zeit im Ausland unheimlich viel gebracht“, sagte die domstädtische Kicker-Ikone und quittierte den sachdienlich-geographischen Hinweis, dass Wolfsburg aus Kölner Sicht Ausland sei, mit einem Lächeln.

Der putzige Österreicher

Trainer Stöger hat auch gesprochen. Mit dem „Spiegel“. Das ist schon mal ein Wert an sich. Welcher FC-Trainer war vor ihm interessant genug für ein Interview mit Deutschlands führendem Nachrichten-Magazin? Gefühlt Hennes Weisweiler. Ob ihm die Etiketten „Biedermann“ und „Langweiler“ anheften würden, wurde Stöger gefragt. Seine Antwort war frei von jeder Eitelkeit und bemerkenswert unaufgeregt: „Wenn es so viel Theater um einen Klub gibt wie hier, passt es doch gut, dass ein langweiliger Typ als Trainer da ist. Ich habe kein Problem damit, wie ich beurteilt werde. Neulich war zu lesen, ich sei putzig. Okay. Am Ende stellt sich doch die Frage: Freuen sich alle, wenn der putzige Österreicher ins Büro reinkommt, dass er noch immer da ist? Oder denken alle: Oh Gott, der ist ja immer noch da!“ Trainer, das passt.

Beide Tore haltbar

Gespielt haben die Jungs am Samstag in Dortmund. Unentschieden. Ein Sieg war zum Greifen nah. Wie die entscheidenden Bälle für Ersatztorwart Kessler. Dessen Leistung war – mit Verlaub – ein krasses Argument für den Verbleib von Timo Horn. Beide Tore hätte manche Oma mit der Mütze gehalten, wie man im Ruhrpott sagt. Der BVB war Grotte. Der Ausgleich durch Reus, der aus lauter Verzweiflung und nicht mal besonders hart einen Freistoß aus 22 Metern  halbhoch in die Torwart-Ecke „lupfte“, war völlig unverdient. Sei’s drum. Jetzt ist Urlaub. Mal gucken, wer danach im Geißbockheim Duschgel und Haar-Shampoo in den Spind räumt.

Zum Finale nach Bonn

Glück hatte die Fortuna. Das 3 zu 1 in Osnabrück war erzittert. Hinten manchmal wackelig, vorne immer eiskalt. Matchwinner war Hamdi Dahmani, „ham die nich“. Jetzt geht der Blick nach Bonn. Da spielt man in zwei Wochen am 28. Mai ab 17 Uhr im Sportpark im Finale gegen Victoria Köln um den Mittelrheinpokal. Der Gewinner steht in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals. Da winken Einnahmen. Aber zwei Kölner Mannschaften, und dann in Bonn?  Wir sparen uns an dieser Stelle einen Kommentar. Allen eine gute Hin- und Rückreise wünscht

Der Wolf
 

Text: Gastbeitrag

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