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Auf ein Kölsch mit...

„zum Pitter 3.0“

Montag, 18. April 2016 | Text: Judith Levold | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Wer „zum Pitter“ auf der Merowingerstraße 2 betritt, ist angekommen: beim Pitter. Denn Gastwirt Peter Mathissen steht meist selbst hinterm Tresen, vor allem abends. Zuerst hatte sein Vater, dessen Nachfolge er als Kneipier angetreten hat und der ebenfalls Peter heißt, das Lokal 1974 im Haus seiner Schwägerin eröffnet. „Damals war der Schankraum winzig.“ erinnert sich Peter Mathissen jun., der von sich sagt, ein typisches Kneipenkind gewesen zu sein. „Nach der Schule hab ich in „de Weetschaff“ gehockt und meine Hausaufgaben gemacht, die Mutter hat mir in der Küche Brötchen geschmiert.“

„zum Pitter“ sei eine klassische Kölsch-Kneipe gewesen, „immer brummend voll“, und ein recht großer Teil des heutigen Gastraums war bis vor ein paar Jahren noch ein Kiosk. „Nach der Schule, mit neunzehn, da haben die Eltern gesagt: So jetzt musst Du arbeiten, hier, nimm´ den Kiosk, da kannste verkaufen.“ Und das tat Peter Mathissen dann auch, bevor er zehn Jahre lang als Croupier in Spielcasinos sein Geld verdiente.

 

Eine zunehmend bunte Mischung

 

Um dann zurückzukehren „zum Pitter“, zweite Runde. Die Familie hatte in der Zwischenzeit ein gastronomisches Gastspiel in einem Lokal in der Loreleystraße gehabt und war ab 2001 mit dem Kauf des Hauses wieder an den Stammsitz vom „zum Pitter“ in der Merowingerstraße zurückgekehrt. Heute steht Pitter sen. nicht mehr selbst hinter der Theke, die Ära des Juniors ist im „zum Pitter“ endgültih angebrochen, sein Publikum: eine zunehmend bunte Mischung.

 

 

„Ich habe hier viele Stammkunden, manche kenne ich noch von Kind an. Die kommen morgens ihren Kaffee hier trinken oder spielen als Stammtisch hier Karten, Klammerjass, die Ü-70jährigen, immer montags.“ Doch die Gäste werden jünger, dafür hat Peter Mathissen mit einigen Veränderungen gesorgt. Mit dem Abriss des Kiosks, dem Bau einer Bühne, einem neu gestalteten Schankraum und vor allem: mit Livemusik, zwei bis dreimal im Monat und oft bei freiem Eintritt.

 

Zusammenhalt ist wichtig

 

„Die Mischung macht´s, hier treffen sich die Mitglieder der Karnevalsgesellschaft KG Ponyhof, hier treten gute Bands auf, Musiker wie Micha Zass gehören zum Stammpublikum, hier wird geknobelt und gekartet und Dart gespielt – Du kannst aber auch in aller Ruhe Dein Kölsch trinken.“, beschreibt Mathissen die Stimmung in seinem Laden. Den Zusammenhalt unter den Südstadt-Gastronomen findet der Cousin vom „Backes-Franz“ und Jugendfreund von Torburg-Wirt Martin Wolff gut und wichtig.

 

„Das Konkurrenzdenken bringt ja keinem was. Ich finde, man sollte sich unter die Arme greifen hier im Veedel.“ Und so dürfen auch die Kunden des gegenüber liegenden Südstadt-Burger-Grills in Ermangelung von Toiletten dort bei ihm das Klo benutzen, „oft kehren sie nach dem Essen dann wieder zurück und trinken noch ein paar Bierchen.“ Bei der Südstadt-Safari am 23. April mitzumachen war für Peter Mathissen keine Frage: „Das Viertel soll sich von seiner besten Seite zeigen, alle machen was Besonderes. Hier bei mir spielt zum Beispiel Miljö – eine junge kölsche Band, die gerade ziemlich erfolgreich ist, nicht nur in der Session.“

„Zum Pitter“, Merowinger Straße 2, sonntags ab nachmittags zu, sonst immer offen, von 10h morgens bis nachts.

Südstadt Safari, Samstag, 23.04.2016, ab 16h bis spätabends in allen Straßen der Südstadt und dort in fast allen Läden: Feiern, Livemusik, niveauvolles Shoppen, Kultur, Leckeres und wat ze Süffele!
 

Text: Judith Levold

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